Bäume sind Gedichte,
die die Erde
in den Himmel schreibt.
(Khalil Gibran, 1883-1931).
Sie erzählen auf ihre Weise von den geheimnisvollen Kräften aus der Tiefe der Erde.
Im Kurpark von Bad Herrenalb stehen viele alte Bäume, einige haben sicher schon hunderte von Jahren ihren Platz dort.
Ganz in der Nähe befindet sich die Klosteranlage. Nach der Vollendung der romanischen Klosterkirche wurde um 1200 eine Vorhalle gebaut, das „Paradies“. Von dieser Vorhalle stehen nur noch die Mauern. Es gibt kein Dach, der Blick geht direkt hinauf zum Himmel.
Und auf einer der Mauern hat sich vor 175 Jahren ein Samen seinen Platz gesucht – und gefunden. Ohne irgendeinen Kontakt zur Erde wuchs ein mächtiger Baum. Man nennt ihn „Wunderkiefer“.
Ich stand nun in diesem Paradies, schaute zum Himmel und sah diesen Baum, der seine starken Wurzeln über einem der beiden Portale geschlungen hat. Und so entstand auch eine „Wunder-Traudi“, die sich wunderte, wie dieser alte Baum so lange hier oben überleben konnte.
In manchem guten Weisheitsspruch
schläft oft im Keim ein ganzes Buch;
wie schlummernd liegt und wie im Traum
im Samenkorn ein mächt'ger Baum.
(Emil Rittershaus, 1834 - 1897)
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Waldameise (Mittwoch, 01 Juni 2011 10:09)
Liebe Traudi,
so etwas habe ich noch nie gesehen. Wahnsinn, mit welcher Kraft sich der Baum selbst am Leben erhält. Und das Portal muss ziemlich stabil sein. Oder halten sich die beiden gegenseitig?
Nun muss ich mir noch die schönen Fotos von der Nähe betrachten. Danke dafür und liebe Grüße aus dem Ameisenbau ;-)
Brigitte (Mittwoch, 01 Juni 2011 10:59)
LiebeTraudi, herzliche Grüße.
Die Vorhalle ist ja noch gut beieinander, auch wenn ihr das Dach fehlt.
Der mächtige Baum auf dem Torbogen ist schon sehr interessant. Er muß aber auch genügend Wasser und Kraft aus der Erde ziehen können, daß er so lange existiert. Baumwurzeln haben bei uns in der Straße die Beton-Gehwegplatten hochgedrückt. Erstaunlich was Wurzeln für eine Kraft haben. Die Baumwurzeln werden wahrscheinlich auch den Torbogen umklammern, so daß der unter der Last des Baumstammes nicht zerbricht. Selbstschutz des Baumes durch seinen Wurzel-Gürtel.
Alles Gute und tschüssi Brigitte
Renate (Samstag, 04 Juni 2011 16:31)
Liebe Traudi,
ich staune auch über das Wunder dieses Baumes. Er sollte wohl seine Wurzeln genau hier schlagen. Ein echter "Wunderbaum"! Und so groß und kräftig ist er geworden, obwohl er dort ja kaum Erde hat, nehme ich an! Ja, Torbogen und Wurzeln bilden eine Einheit und sind unzertrennlich!
Alle Deine Fotos sind einfach wunderbar. Soviele schöne Bäume! Jedes Bild spricht für sich!
Natürlich sind auch die beiden schwarzen Schwäne wunderschön!
DANKE, dass Du uns diese Fotos alle gezeigt hast.
Imm übrigen ist es schön, dass Du wieder da bist. Ich hoffe, dass Du Dich gut erholt hast!
Ich wünsche dir ein SCHÖNES Wochenende, liebe Traudi!
♥-lich Renate
eine gewöhnliche Frau (Mittwoch, 27 Juli 2011 21:17)
Liebe Traudi,
dein Bild erinnert mich, als ich vor Jahren in Kambodscha war und eine Tempelalage besichtige, Bäume das Gebäude überwucherte und durchdrang. Das war sehr beeindruckend, wie die Natur sich ihren Weg briht.
Viele Grüße
Kerstin