Wenn sich der blaue Himmel im Wasser spiegelt und der Herbst seinen Farbkasten auspackt und die Bäume bunt anpinselt, ist es ein besonderes Erlebnis, um den Herrenbach-Stausee zu gehen.
Gleich unterhalb des Klosters Adelberg ist er im Herrenbachtal eingebettet und der 5 km lange Rundwanderweg hält einige Überraschungen bereit.
Habe ich Euch neugierig gemacht? - Dann klickt auf "mehr lesen", und wir marschieren los.
Unser Auto haben wir auf dem Parkplatz bei der Herrenmühle geparkt.
Nun müssen wir einen kleinen Anstieg hinter uns bringen, um auf den Staudamm zu gelangen.
Uff, oben angekommen!
Aber so schlimm wars doch gar nicht, gell?
Wir nehmen den Weg, der rechts am Stausee entlang geht und schon sind wir auf dem Walderlebnispfad.
Der Stausee zeigt sich heute von seiner schönsten Seite:
Nun schauen wir noch kurz bei den Waldgeistern vorbei.
Ein Kobold sitzt am Wegrand und winkt uns herein.
Nun sind wir oberhalb der Koboldklinge angekommen, eine Tafel weist hier zur Märchenquelle.
Nehmt Platz, ich lese Euch ein Märchen vor.
Die Geschichte vom Wasserkrug
Vor langer Zeit gab es eine große Dürre.
Die Quellen versiegten und die Bäche trockneten aus.
Die Erde wurde hart. Die Blumen verwelkten, das Gras verdorrte und die Bäume im Wald ließen ihre Zweige hängen und warfen ihre Blätter ab.
Die Tiere hatten großen Durst, viele mussten sterben.
Auch den Menschen erging es nicht anders. Viele waren den ganzen Tag unterwegs auf der Suche nach Wasser.
Ein kleines Mädchen sorgte sich um seine kranke Mutter.
Es wusste, sie brauchte dringend Wasser, sonst würde sie sterben.
Das Mädchen nahm einen Krug und machte sich frühmorgens auf, um einen Brunnen zu suchen. Den ganzen Tag ging es unter der heißen Sonne, aber es konnte kein Wasser finden.
Am Abend legte es sich enttäuscht und durstig auf die harte Erde und schlief ein.
Im Traum hörte es eine Quelle plätschern und sah, wie der Krug bis zum Rand mit klarem Wasser gefüllt wurde.
Als es am Morgen aufwachte, stand neben ihm der gefüllte Krug. Es hatte zwar großen Durst, aber die kranke Mutter zuhause hatte das Wasser sicher nötiger.
Eilig nahm es den Wasserkrug und wollte nach Hause laufen.
Beinahe wäre das Mädchen über einen kleinen Hund gestolpert, der vor ihm auf dem Boden lag, schwach vor Durst.
Dem Mädchen tat das Hündchen leid. Es schöpfte mit seiner Hand Wasser und gab dem Tier zu trinken. Schon fand der kleine Hund Kraft und sprang davon.
Der Wasserkrug aber war nicht leerer geworden. Er war aber auch nicht mehr aus Ton, sondern aus Silber und schimmerte wie der Mond.
Voll Staunen eilte das Mädchen weiter. Es traf eine alte Frau und einen alten Mann, die am Weg saßen, elend vor Durst. Das Mädchen gab auch ihnen zu trinken.
Jetzt strahlte der Krug in leuchtendem Gold und war noch immer bis zum Rand voll Wasser.
Vorsichtig trug es den Krug nach Hause und rief: "Mutter, Mutter, ich habe Wasser für dich!"
Das Mädchen reichte zuerst der kranken Mutter ein Glas Wasser und trank dann selbst.
Auf einmal war der Wasserkrug über und über mit funkelnden Edelsteinen besetzt. Aus jedem Stein sprudelte eine Quelle frischen Wassers.
Das Mädchen trug den Krug ins Freie und das Wasser lief über das dürre Land in die Bäche.
Und überall, wohin sie flossen, grünte es. Die Bäume streckten ihre Äste empor. Die Tiere kamen und löschten ihren Durst.
Die Menschen füllten ihre Krüge, tranken und freuten sich.
Die Erde war ein wunderbarer Garten.
Dann wurde es Nacht. Alles war ruhig und still, nur das Wasser hörte man plätschern.
Im Schlaf träumte das Mädchen, dass die Quellen und Bäche sogar über die Erde hinausflossen in den weiten Himmel. Und es sah, wie aus jeder Quelle ein Stern emporstieg.
Aus den leuchtenden Sternen entstand ein Sternbild, das den Menschen Gutes verheißt:
"Die Liebe macht die Erde schön.
Sie kann Vertrochnetes zum Leben erwecken"
(Auf dem Stehpult rechts im Bild liegt ein Büchlein, in dem diese Geschichte geschrieben ist.)
Ein Schwan begrüßt uns beim Steg.
Also rasch rüber auf die andere Seite des Sees und lassen wir uns überraschen, was es noch alles zu sehen gibt.
Nun wollen wir
ein wenig ins
Land der Mythologie eintauchen
und hören,
was sich die Bäume
so alles zu erzählen haben.
Die schöne Prinzessin.
Um zu ihr zu gelangen, müsst Ihr durchs Labyrinth.
Nun sind wir schon wieder an der Herrenmühle angelangt.
Es hat mir viel Freude gemacht, mit Euch diesen ausgiebigen Spaziergang gemacht zu haben.
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Waldameise (Mittwoch, 12 Oktober 2011 10:02)
Liebe Traudi,
das war wahrlich ein ausgiebiger Spaziergang. Und was es alles zu sehen und zu lesen gab, Wahnsinn. Solche Wege liebe ich über alles.
Schönes Wetter ... Wald und See und lernen kann man auch noch, Herz, was willst du mehr?
Hoffentlich sind uns noch ein paar solcher Tage vergönnt.
Danke, dass du uns mitgenommen hast.
Liebe Grüße von der Waldameise
Sandi (Mittwoch, 12 Oktober 2011 20:37)
MM da au mal hinfahren!!
ute42 (Mittwoch, 12 Oktober 2011 22:20)
Hallo liebe Traudi,
ein Stück um diesen herrlichen Stausee bin ich auch herumspaziert. Die Bilder findest du in meinem Blog. Danke für deinen Besuch bei mir.
Klaus (Donnerstag, 13 Oktober 2011 17:37)
eine schöne Wanderstrecke ist das, wir sind hier bei uns an der Müritz auch reichlich mit solchen schönen Ecken versehen, nur als Einheimischer sieht man sie weniger, als unsere vielen Urlauber, einen schönen Gruß von der Müritz, KLaus
Ocean (Freitag, 14 Oktober 2011 17:00)
Liebe Traudi,
was für ein wunderbarer Spaziergang ..nein, eine Wanderung :) das hat jetzt Spass gemacht, das alles anzuschauen - und hat meine Lust geweckt, diese Strecke auch mal in real zu begehen! toll, was man da alles entdecken kann. Danke, dass du die Karte dazu eingestellt hast ..diese Tour ist als Ausflugsziel schon notiert :) ist ja nicht sooo weit weg von uns.
Liebe Grüße an dich, Ocean