Als ich kürzlich in unserer Ortsbücherei war, um mir Bücher auszuleihen, kam ich an einem Stapel von Kartons vorbei, auf denen ein großer Zettel stand: "Bitte entsorgen". Damit war wohl das Putzpersonal gemeint.
Auch mir wurde gesagt, ich kann mir Bücher daraus aussuchen und mitnehmen.
Darunter befand sich ein altes Buch aus dem Jahr 1939 mit einer Sammlung von Spitznamen und wie sie entstanden sind.
Michael Greiner, der dieses Buch seinem "Neschtkegel" gewidmet hat, sammelte auch anderes Schwäbisches in den Jahren 1929 bis 1939 und schrieb es auf.
Eine Geschichte will ich euch nicht vorenthalten:
Sie heißt: " ´s Pfeffergückle"
´s Pfeffergückle" konnte einmal inneren Gefühlen nicht mehr standhalten, erwischte aber zu seinem Leidwesen bei dem großen Reinemachen seiner 4
Buchstaben das Papier von einer Tüte, in welcher vorher Pfeffer aufbewahrt war.
Drei Tage lang war er nicht mehr zum ausstehen. Wo er ging, stand oder lag, hatte er keine Ruhe.
"Liaber an der Kirbe 's Wellholz uf d' Nas, als so ebbes no mol durchz' machet!", sagte er zu seinen Freunden, als diese ihm mit zynischem Lächeln seinen Spitznamen "Pfeffergückle" überbrachten.
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Klaus (Dienstag, 07 Juli 2015 16:38)
interessanter Beitrag, einen erträglichen Tag wünsche ich, Klaus
ute42 (Dienstag, 07 Juli 2015 23:04)
Herrlich, da hast du ja ein Schätzchen gefunden. Mir ging es noch 1970 so, als ich hier auf die Alb kam. Spitznamen, Hausnamen aber nie der richtige Familienname. Die Frau "Stöckle" hieß total anders und bei meinem ersten Bäckerbesuch begrüßte ich die Frau "Kuttelbeck", weil alle sagten, wir gehen beim Kuttelbeck einkaufen.
Waldameise (Mittwoch, 08 Juli 2015 13:03)
Ahaaa, daher stammt also der Ausdruck: "Die hat aber Pfeffer im Hintern" ... hihi.
Schön, dass du das Buch retten konntest, liebe Traudi. Wär gwias schad drum gwää ...
Liebe Grüße,
Andrea
minibar (Donnerstag, 09 Juli 2015 21:20)
Oh, der Arme, der musste immer niesen.
Oder hat e sich mit der Tüte den Po abgewischt?
Dann hatte er aber Pfeffer im Arsch, lach.
Lachende Grüße Bärbel
Ocean (Freitag, 10 Juli 2015 09:25)
Hihi, ich dachte dasselbe wie die Waldameise :) Faszinierend, solche alten Bücher und auch diese Schrift. Mit der hab ich ja auch beruflich zu tun. Toll, dass du dieses Buch vorm Entsorgen "gerettet" hast - das hätt ich auch gemacht.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Ocean
Brigitte (Freitag, 17 Juli 2015 13:38)
Liebe Traudi, sei herzlich gegrüßt.
Dein Blog erscheint bei mir so anders und das hat mich irritiert, so daß ich erst im zweiten Anlauf, nach reichlich Überlegung, hier einen Kommentar schreibe. Es ist immer bei mir so, wenn etwas anders und neu, dann habe ich Schwierigkeiten, dieses zu erfassen.
Mein Compi war krank, ich aber gesund. Sohnemann konnte jedoch wieder alles in Ordnung bringen.
Ich hoffe, Du bist wohlauf, alles Gute, tschüssi Brigitte.