Als eines der größten Anwesen in Uhingen galt der Berchtoldshof über Jahrhunderte hinweg als
württembergisches Lehen.
Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1477.
Als es die Gemeinde im Jahre 1980 kaufte, wurde es von Grund auf renoviert.
Seitdem ist hier das Heimatmuseum untergebracht, das sich in drei Teile gliedert:
Besiedlung des Raums im Unteren Filstal, Glasmacher im Nassachtal und eine Sammlung bäuerlichen Kulturguts.
. . .
Bis in die Steinzeit reicht der vor- und frühgeschichtliche Teil zurück. Funde aus Uhingen, vor allem aus der Alemannenzeit werden ausgestellt. Die damalige Lebensweise wird anhand der Gräberfunde dargestellt. Sowohl Waffen als auch Arbeitsgeräte und Schmuck belegen die hohe Kunstfertigkeit der damaligen Handwerker.
Die mittelalterliche Glasherstellung im Nassachtal im 15. Jahrhundert bis 1533 war wirtschaftlich ein wichtiger Faktor.
Hier im Museum sind grünes Waldglas und farbiges Glas ausgestellt.
Nebenbei: Wisst Ihr woher das geflügelte Wort "Alles in Butter" entstammt? -
Früher, als das Glas transportiert wurde, wurde es tatsächlich in Butter gelegt. So zerbrachen sie nicht beim Transport.
Im Dachgeschoss ist eine Heimatstube eingerichtet, wo die Privatsammlung von Georg Esenwein zu sehen ist. Der Landwirt hatte ganz offensichtlich für so ziemlich alles Gewöhnliche und Außergewöhnliche ein Faible. Er stiftete vor Jahren sämtliche Exponate und hier im Berchtolshof wurde ein passender Platz dafür das Sammelsurium gefunden. Und so wird der bäuerliche Alltag mit seinen Lebensweisen anhand vielfältiger Arbeits- und Hausgeräten vermittelt.
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ute42 (Mittwoch, 19 April 2017 20:52)
Danke für den interessanten Rundgang.
Klaus (Donnerstag, 20 April 2017 13:41)
schöner Rundgang, es ist weiter recht kalt und ungemütlich, lass es dir trotzdem gut gehen
Harald (Donnerstag, 20 April 2017 19:40)
Danke, liebe Traudi, für's Mitnehmen. Ein interessanter Beitrag. Fachwerkhäuser gefallen mir sowieso. Bei uns soll gerade eines abgerissen werden (eines dieser Häuser https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Jockgrim,_Hinterst%C3%A4dtel,_Ludwigstrasse_20.jpg). Es soll durch ein Parkdeck in Fachwerkbauweise ersetzt werden. Das ist nicht zu glauben.
Liebe Grüße
Harald
Du kommst bei mir als Traudi (2) an. Ist das richtig?
Astrid Berg (Samstag, 22 April 2017 14:31)
Danke für diesen schönen Einblick in das Heimatmuseum.
Da mir Redewendungen immer viel Spaß bereiten, freue ich mich jetzt endlich den Ursprung für den Ausspruch "Alles in Butter..." kenne. Diese Erklärung hätte ich niemals vermutet, aber ich bin mir sicher, dass ich sie auch niemals wieder vergessen werde. Sollte jemand in meiner Gegenwart diese Redewendung benutzen, so werde ich ganz bestimmt an Dich denken.
Herzliche Samstagsgrüße
Astrid
Morgentau (Sonntag, 23 April 2017 09:06)
Immer wieder lernt man etwas hinzu. Dass Glas in Butter transportiert wurde, damit es heil bleibt, und dass dieser Handhabe der bekannte Ausspruch entstammt, ist wirklich sehr interessant.
Das Museum würde ich auch gern besuchen, aber es liegt einfach etwas zu weit weg. Wenn wir größere Touren machen, dann meistens Richtung Süden oder Westen, da kennen wir bessere Schleichwege ... hihi.
Liebe Sonntagsgrüße aus der Wiese
Träumerle Kerstin (Montag, 24 April 2017 20:13)
So was ist ja wieder was total für mich. Im Urlaub waren wir auch auf einem Museumshof, hunderte Jahre alte Häuser - mein Ding! Mein Mann meinte zwischendurch, da sieht ja eine Kammer aus wie die andere und eine Küche gleicht der anderen. Ich habe alles fotografiert und schaue mir nun jedes einzelne Bild ganz genau an. Ich kann Stunden damit verbringen und mich in diese alte Zeit hinein träumen. Ich werde sicher ein paar Geschichten im Blog draus basteln.
Danke für die Aufnahmen und das Zeigen liebe Traudi.