In Wöllstein (Gemeinde Abtsgmünd, Ostalbkreis) steht die Jakobuskapelle. Der seit rund 1000 Jahre existierende Pilgerweg führt hier vorbei.
Die Kapelle war einst Teil der im Jahr 1269 erstmals urkundlich erwähnten Burg Wöllstein. Die Kapelle zählt somit zu den ältesten Kirchen im Ostalbkreis.
Im Jahr 2002 wurde an der äußeren Südwand der Kapelle ein Wandgemälde angebracht. Es handelt vom "Hühnerwunder von Santo Domingo de la Calzada".
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Das Bild links oben zeigt Jakobspilger aus Deutschland (Vater, Mutter und Sohn), die in eine Wirtschaft in Santo Domingo einkehren. Die Tochter des Wirts (hinter dem Fächer) verliebt sich in den Sohn. Er aber erwidert ihre Liebe nicht. Wirt und Tochter sind beleidigt und sie beschließen, sich zu rächen.
Das Bild links unten zeigt: Beim Abschied schmuggelt der Wirt einen silbernen Becher in den Rucksack des Sohnes. Er schickt die Polizei nach, die den Becher beim Sohn finden. Der Sohn wird verurteilt, die Eltern gehen weiter nach Santiago.
Im mittleren Bild kann man den Sohn am Galgen sehen. Der Heilige Jakobus stellt sich (unsichtbar) unter den Galgen und rettet den Sohn.
Bild rechts oben: Die Eltern kommen zurück von Santiago, wieder nach Santo Domingo. Der Wirt hat gerade zwei Hühner am Spieß über dem Feuer. Er sagt: So sicher wie diese zwei Hühner in ein paar Minuten gut gegrillt einen guten Braten abgeben werden, so sicher ist es, dass Euer Sohn meinen Becher gestohlen hat. Im gleichen Moment werden die Hühner wieder lebendig und fliegen vom Spieß davon.
Bild rechts unten: Jetzt weiß man, wer schuld ist. Der Junge wird befreit und zieht mit seinen Eltern nach Hause. Statt seiner kommt jetzt der betrügerische Wirt an den Galgen.
(Quelle: Infotafel bei der Kapelle)
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Astrid Berg (Samstag, 29 April 2017 14:25)
Das "Hühnerwunder von Santo Domingo de la Calzada" kannte ich noch nicht.
Ich habe eine nette Bekannte, die vor Jahren den Jakobsweg ging. Auf dem Weg traf sie auf einen Spanier und sie gingen einen Teil des Weges gemeinsam. Heute gehen sie einen gemeinsamen Lebensweg und haben einen kleinen Sohn zusammen. Ist das nicht schön?!
Liebe Wochenendsgrüße
Astrid
Klaus (Montag, 01 Mai 2017 13:03)
kannte ich so nicht, einen schönen 1. Mai wünsche ich
Träumerle Kerstin (Montag, 01 Mai 2017 19:42)
Was für eine rührende Geschichte. Ich möchte nicht wissen, wie viele Menschen jemals schon unschuldig verurteilt wurden, auch heute noch. Da kann man Angst bekommen.
Durch unsere Stadt führt auch der Pilgerweg und von Frühjahr bis in den Herbst kann man fast täglich die Wanderer sehen.
Liebe Grüße in den Abend von Kerstin.
Brigitte (Dienstag, 02 Mai 2017 14:44)
Liebe Traudi, herzlichen Maiengruß.
Danke, für Deine Bildbeschreibung.
Diese Woche wird bei uns ruhig verlaufen, da Männe keine Arzttermine wahrnehmen muß, wo ich ja immer mit dabei sein muß.
Dir alles Gute, tschüssi Brigitte.
Heidemarie Traut (Dienstag, 02 Mai 2017 18:22)
Liebe Traudi,
ich finde es so richtig schlimm, was Menschen anderen Menschen antun und das immer wieder und zu jeder Zeit...Auch wenn solche Geschichten eher eine Art Mär sind, die Hintergründe sind in ganz realen Geschehnissen zu finden...leider!!!
Dir alles Liebe und lass Dir durch meine Einlassungen die Stimmung nicht verderben...Hab einen wunderschönen Mai!
---und alles Liebe
Heidi