In der romantischen Klinge des Glattenzainbaches, der in seinem Verlauf das Geistlochbächlein und den Kirnbach in sich aufnimmt, liegt die Glattenzainbachmühle (eigentlich Kirchenkirnberger Mühle). Die Mühle war mit großer Wahrscheinlichkeit eine der ersten Wohnstätten des Ortes „Kirnberg“ in hochmittelalterlicher Zeit, denn das „kirn“ kommt vom germanischen „quirn“ = mahlen. Dieses „kirn“ hat dem Ort und dem durchfließenden Bach seinen Namen gegeben.
Eine erste urkundliche Erwähnung der Mühle finden wir jedoch erst im Lagerbuch des Klosters Adelberg im Jahre 1538. Darin heißt es, dass die „Kirchenkirnbacher Mühle“ – eine Säg und Mahlmühle mit zwei Rädern – Eigentum des Klosters Adelberg sei.
Noch bis 1965 war die Mühle in Betrieb. Seit 1992 ist sie beim Landesamt für Denkmalpflege in der Liste der Kulturdenkmale als besonders schützenswert eingetragen.
Im Jahr 2014 konnte der lang gehegte Traum der heutigen Mühlenbesitzerfamilie Sammet verwirklicht werden. Ein neues Mühlrad wurde originalgetreu aus Plänen aus der Zeit um 1880 gebaut. Mit stattlichen 7,7 Metern ist das Wasserrad der Glattenzainbachmühle heute das größte hölzerne, oberschlächtige Wasserrad im Schwäbischen Wald.
Die Inneneinrichtung der Mühle mit zwei Walzenstühlen ist noch vollständig erhalten. Das Mahlwerk ist jedoch nicht an das Mühlrad angekoppelt, sondern wird per Elektromotor angetrieben.
(Quelle: Infotafel bei der Mühle)
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Das Mühlwappen über dem Eingang zur Mühle gibt Auskunft, dass das Gebäude aus den Jahren 1756/57 stammt.
Die Krone und das Mühlrad ergeben den Namen Cronmüller.
GF = Gottfried,
CR = Cronmüller.
Die Familie Cronmüller war nachweislich schon vor 1700 im Besitz der Mühle.
Die Buchstaben GFA deuten auf Gottfried Abele hin, der die Mühle mit Wohnhaus, Scheuer, Kellerhaus, Backofen und Schweinestall im Jahr 1852 erwarb und im Jahr 1868 umbaute.
Dieses Schmuckstück mit eingemeißelter Inschrift im Eingangsbereich der Mühle stammt aus dem Jahr 1757: „Lobt Gott / alle Stund mit hertz / und mit dem mund“
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ute42 (Donnerstag, 18 Mai 2017 14:50)
Was für schöne Bilder. Es hat wieder viel Freude gemacht, mir dir spazieren zu gehen.
Morgentau (Freitag, 19 Mai 2017 17:12)
Welch herrlicher Ort, liebe Traudi. Das ist genau meine Welt. Oh, da muss ich unbedingt mal hin. So weit von uns entfernt ist es ja gar nicht.
Sag, ist die Mühle immer zugänglich?
Deine Fotos sind wunderbar. Danke dafür!!!
Ich wünsch dir ein wunderschönes Wochenende
und sende dir ganz liebe Grüße
aus der regennassen Wiese
Träumerle Kerstin (Sonntag, 21 Mai 2017 20:51)
Vielen Dank für die schönen Bilder und Erklärungen. So alte Mühlen interessieren mich, ihre Geschichte, ihre Erhaltung. Mühlen gehören für mich in vergangene Jahrhunderte, heut nur noch zu Museumszwecken erhalten.
Hübsch dekoriert ist alles, da verweilen wir doch gern.
Liebe Abendgrüße von Kerstin.
Klaus (Montag, 22 Mai 2017 13:18)
toller Beitrag, liebe Traudi,, wünsche eine gute Woche ohne Stress und Sorgen