
Als Lavoir werden im französischen Sprachraum öffentliche, meist überdachte Waschplätze bezeichnet.
Dieses historische Waschhaus befindet sich in dem kleinen Dorf Cumeray bei Thoureil (Loire).
Hier haben wir vor Jahren einen wunderschönen Urlaub verbracht und natürlich auch einige Schlösser besichtigt.
Dieser Waschplatz ist in einer L-Form angelegt und hat entlang des Beckens abgerundete Ecken aus Sandstein und Schieferfliesen, damit man die Wäsche bearbeiten konnte.
Der Abfluss des Wassers sammelt sich in einem Becken, wo kleine Fische schwimmen.
Dieser Bach fließt nach etwa 2 Kilometer in die Loire. Zuvor führt er an ehemaligen Mühlen vorbei.
Der Bau der Waschhäuser wurde im Regelfall aus der jeweiligen Gemeindekasse finanziert, denn das oft – nach der Auffassung von kirchlichen und behördlichen Autoritäten – allzu offenherzige und freizügige Verhalten der Waschfrauen sollte unterbunden oder zumindest hinter Mauern und tief heruntergezogenen Dächern versteckt werden.
Die Geschichte der überdachten Waschhäuser reicht nach heutigem Kenntnisstand bis ins 18. Jahrhundert zurück. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit wuschen die Frauen die Wäsche auf Steinen an Bächen oder Flüssen. Im Zuge der industriellen Revolution und der damit verbundenen Verschmutzungen entstanden gegen Ende des 18. Jahrhunderts erstmals in größerer Zahl überdachte Bauten.
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Elke (Samstag, 03 Mai 2025 19:28)
Liebe Traudi,
das ist eine interessante Erzählung. Aber inzwischen ist dieser Waschplatz wohl ziemlich veralgt. Da wird man sicherlich keine Wäsche mehr waschen wollen.
Herzliche Grüße – Elke