Nachdem wir im 1. Teil die Burg ausgiebig besichtigt haben, machen wir noch einen kleinen Rundgang durch den Ort.
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Die evangelische Pfarrkirche, auch Markgrafenkirche genannt, wurde 1287 zu Ehren der Hl. Cäcilia geweiht.
Auf den Grundmauern der mittelalterlichen Kirche errichtete der markgräfliche Landbauinspektor Johann David Steingruber 1750/51 im schlichten "Ansbacher Markgrafenstil" des beginnenden Klassizismus' eine neue markgräfliche Hofkirche mit Kanzelaltar und Fürstenstand.
Das Pantscherbrünnla
Im Jahr 1865 ließ die Gemeinde auf dem Privatgrund des Bierbrauers Heckel einen neuen Brunnen graben. Nachträglich nötigte man den Brauer um die Erlaubnis der freien Benutzung des Brunnens.
Trotz der Notlage wagte es der scharfzüngige Volksmund, in Anspielung auf die Braukünste des Grundstückbesitzers, vom Pantscherbrünnla zu sprechen.
Das "Brusela"
Diesen volkstümlichen Namen verdankt das am oberen Rand des Marktplatzes gelegene Tor seiner früher ständig nachgehenden "bruselnden" Uhr.
Sie hatte nur noch einen Zeiger, die Minuten waren nach der Zeigerstellung zwischen den Stundenziffern zu schätzen.
Als "Brusela" versteht man aber auch einen Wichtigtuer. Eine zutreffende Eigenschaft, wenn die Turmglocke beim Elf-Uhr-Läuten früher die ratschenden Hausfrauen aus ihrem Plausch aufschreckte.
Das Tor ist Bestandteil der ehemaligen Bewehrung der Cadolzburg. Früher befand sich hier noch eine Zugbrücke. 1475 erbaut, diente der Turm damals dem Torwärter, später dem Nachtwächter als Wohnung.
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Brigitte (Donnerstag, 04 April 2019 22:06)
Liebe Traudi, herzlichen Abendgruß.
Ich danke Dir für's mitnehmen. Ich habe schon so viele schöne und interessante Ortskenntnisse von Dir in Schrift und Bild bekommen.
Bei uns wird's auch morgen wieder sonnig und warm.
Ein schönes Wochenende wünscht Dir Brigitte.
Gwen (Freitag, 05 April 2019 01:34)
Hallo, liebe Traudi, da bist du ja wieder und schon wieder unterwegs in die schöne Gegenden. Diese Fachwerkhäuser sind sehen immer romantisch aus zu jeder Jahreszeit. Alte Brunnen können auch Geschichte erzählen. Ich hoffe, dir geht es wieder gut und du freust dich auf den Frühling. Bei uns istz leider heute Hagel und Gewitter gegeben. Typisch April. Liebe Grüße, Gwen
Träumerle Kerstin (Montag, 08 April 2019 19:59)
Und wieder zeigst du uns so eindrucksvolle Geschichte. Die Einschusslöcher sind ja Wahnsinn, unvorstellbar.
In so einem Turm zu wohnen ist sicher interessant gewesen. Aber es war ja auch mit einer Aufgabe verbunden und man musste die Augen immer offen halten.
Liebe Abendgrüße von Kerstin.
Ocean (Dienstag, 09 April 2019 10:11)
Liebe Traudi,
eine total spannende Fortsetzung deines Berichts .. Die Hintergründe der Namen des Brunnens und der Uhr finde ich total interessant :)
Die Einschusslöcher und die Mahn-Tafel ..das sind drastische Erinnerungen und Mahnmal an eine schreckliche Zeit.
Auf jeden Fall steht die Cadolzburg auf unserer Wunsch-Ausflugsliste :)
Liebe Grüße zu dir,
Ocean
Astrid Berg (Freitag, 12 April 2019)
Liebe Traudi,
ich sehe gerne Fachwerkhäuser, denn auch in meiner Geburtsstadt gibt es viele davon. Ich komme ja ursprünglich aus dem Hessischen.
Den Namen des Brunnens finde ich sehr originell. Jaja, der Volksmund findet immer den passenden Namen.
LG
Astrid
Björn (Montag, 22 April 2019 16:28)
Hallo Traudi,
scheint wirklich ein schönes Örtchen zu sein, ich mag auch diese Städte mit den vielen Fachwerken und alten Gebäuden sehr.
Besonders musste ich über das Pantscherbrünnla lachen, das "la" am Ende verniedlich alles ein wenig ;)
Die Markgrafenkirche gefällt mir als Gebäude besonders.
Ein schöner Ausflug, danke für´s mitnehmen.
Schöne Grüße
Björn