Als ich ein kleines Mädchen war, habe ich lange ans Christkind geglaubt. Auch noch, als ich schon zur Schule ging. Meine Freundinnen konnten noch so versuchen, mir das Christkind auszureden, sie schafften es nicht. Ich war überzeugt, dass es das Christkind gibt. Wie sonst kommen der Christbaum und die Geschenke in unser Wohnzimmer?
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Ich wohnte mit meinen Eltern in einem ehemaligen Wirtschaftsgebäude, das zu einem Schloss gehörte. In unserer Wohnung im 3. Stock war es gemütlich.
Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals Weihnachten ohne Schnee gab. Alles war tief verschneit und es war bitterkalt.
In den Tagen vor Weihnachten war ich besonders brav. Das Christkind soll mich ja reich beschenken.
Jedes Jahr an Heiligabend gingen meine Eltern mit mir schon am Nachmittag zu Oma und Opa, um zu sehen, ob dort schon das Christkind vorbeigeschaut hat. Ich konnte nie verstehen, warum das Christkind immer zuerst zu meinen Großeltern kommt! Bei uns hatte es noch nicht vorbeigeschaut, das wusste ich ganz genau, denn ich habe immer bevor wir losgingen in alle Stuben geschaut, in der Hoffnung, das Christkind zu überraschen. Aber es gelang mir nie.
Wir stapften nun durch den Schnee quer über die Felder zu meinen Großeltern, die im gleichen Ort wohnten.
Den wunderschönen mit viel Lametta geschmückten Christbaum hatte das Christkind dort schon aufgestellt, es hat sogar für mich Geschenke unter den Baum gelegt.
Abends auf dem Nachhauseweg kam unsere Taschenlampe zum Einsatz. Wir nahmen wieder die Abkürzung über die verschneiten Felder. Das Knistern unter den Stiefeln hab ich jetzt noch im Ohr. Es war richtig spannend und ein besonderes Erlebnis, durch die stille Dunkelheit im Schnee zu stapfen. Und je mehr wir uns dem Schloss näherten, um so mehr wuchs meine Neugier.
Zuhause angekommen,
öffnete ich neugierig die Türe.
Und - tatsächlich:
Da stand der geschmückte Baum mit den Geschenken.
Da soll noch einer sagen, es gäbe kein Christkind!
Ich wünsche all meinen Blogfreunden und -freundinnen ein friedvolles Weihnachtsfest.
Eure Traudi
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Helga (Dienstag, 24 Dezember 2024 23:37)
Und recht hast du behalten, das Christkind gibt es doch!!!
Eine gesegnete Weihnachtszeit liebe Traudi, möge dir das Christkind viel Freude Segen und Liebe bringen.
Bei mir war es gerade auch....♡
Elke (Mittwoch, 25 Dezember 2024 12:00)
Liebe Traudi
das hast du hübsch erzählt. Wie lang ich ans Christkind geglaubt habe, kann ich gar nicht sagen, aber bis zur Schulzeit vermutlich schon. Ich frage mich gerade, wer denn bei euch für den Baum � und die Geschenke � gesorgt hat, wenn deine Eltern mit dir zusammen zu den Großeltern gelaufen sind.
Frohe Weihnachten ��️�️�.
Elke
Harald (Freitag, 27 Dezember 2024 12:50)
Hallo Traudi,
das ist eine schöne Geschichte. Zum Glück hat sich das Christkind zum Glück nicht vergessen. Heute kann man den Kindern nichts mehr vormachen.
Liebe Grüße von mir und einen guten Rutsch ins neue Jahr. ��
Harald
Und dann geht alles wieder von vorne los.
Morgentau (Mittwoch, 01 Januar 2025 18:17)
Ach, liebe Traudi, ich kann mir anhand deiner schönen Erzählung alles richtig vorstellen. Ich habe auch nur solche schönen Erinnerungen an diese Zeit.
Das Christkind gab es bei uns allerdings nicht, "nur" den Weihnachtsmann. Aber ich hatte Angst vor ihm, und wenn ich heute die 8mm-Filme sehe, weiß ich auch warum ... er trug eine fürchterliche Maske ... puh.
Ich wünsche dir ein gesundes und gutes neues Jahr!
Liebe Grüße,
Andrea
Träumerle Kerstin (Freitag, 03 Januar 2025 19:15)
Das sind schöne Erinnerungen liebe Traudi. Bei uns kam der Weihnachtsmann immer grad dann, wenn meine Mutti mit uns in der Kirche war. Und der Vater daheim hat es nie mitbekommen :-) Auf einmal lagen die Geschenke im Wohnzimmer unter dem Baum. So ist es wohl vielerorts gewesen :-)
Liebe Grüße von Kerstin.