Ich erinnere mich noch gut an meinen Urlaub in Lauterbrunnen (im Berner Oberland) im Jahr 1988.
Ich kann es kaum glauben, dass das mittlerweile 34 Jahre her ist. Aber ich kann mich noch an alle Einzelheiten, an alle Ausflüge und Unternehmungen erinnern. Es war ein Urlaub wie im Bilderbuch mit viel Sonne.
Wir hatten eine gemütliche Ferienwohnung gemietet. Die Weiße Lütschine schlängelte sich unweit von unserer Wohnung durch das Tal, wir mussten uns erst einmal an das rauschende Geräusch gewöhnen. Die Aussicht zu den drei Bergriesen Eiger, Mönch und Jungfrau war atemberaubend. An manchen Abenden konnten wir das Alpenglühen bewundern. Wir sagten immer dazu: Die Jungfrau errötet.
Auch die Zahnradbahn nach Wengen und zur Kleinen Scheidegg konnten wir von der Wohnung aus sehen (rechts im Bild die Gleise).
Gleich am ersten Tag nach unserer Ankunft beschlossen wir, zum Jungfraujoch hochzufahren. Im Verkehrsamt kauften wir die Tickets. Ein Ticket kostete damals umgerechnet 95 DM.
Am Bahnhof in Lauterbrunnen stiegen wir in die Zahnradbahn, die Wengeralpbahn. An unserer Ferienwohnung vorbei, fuhren wir nun hinauf nach Wengen, wo der erste Zwischenhalt war.
An der Station "Kleine Scheidegg" treffen sich die beiden Zahnradbahnen von Lauterbrunnen und von Interlaken und Grindelwald.
Wir mussten umsteigen, denn ab jetzt erklimmt die Jungfraubahn die Strecke zur nächsten Station „Eigergletscher“. Ein Bergrestaurant, Skifahrer und Schlittenhunde von der Polarhundezucht konnten wir sehen.
Es wurde immer steiler und schon fuhr die Bahn hinein in den Eiger.
Bei den nächsten beiden Stationen im Berg „Eigerwand“ und „Eismeer“ hatten wir jeweils ein paar Minuten Aufenthalt, um durch die Eiger Nordwand den herrlichen Ausblick genießen zu können. Es boten sich unermessliche Ausblicke durch die in den Hochgebirgskalk gehauenen Aussichtsfenster (Foto links oben).
Eine weitere Stunde fuhren wir nun durch die Berge Eiger und Mönch und zuletzt kamen wir auf dem „Dach Europas“, auf dem Jungfraujoch an.
Insgesamt dauerte die Fahrt etwa 2 Stunden.
Gleich beim Aussteigen merkten wir, dass hier oben die Luft dünn ist.
Wir staunten über die riesigen Gebäude am Berg. Es gibt Restaurants, Cafeteria, einen Kinoraum.
Man muss nun bedenken: Das war im Jahr 1988! Wie sieht es da wohl heute aus?
Ein Fahrstuhl führt hinauf zu den Sphinx-Terrassen und zur Eisgrotte.
Der Rundblick hier oben war unbeschreiblich und atemberaubend. Hier kann man die Berge von OBEN sehen. Und wir waren froh, einen solchen Tag gewählt zu haben. Die Aussicht reicht bis zu den Vogesen und zu den Höhen des Schwarzwaldes.
Auch der Aletsch-Gletscher – damals der 22 km lange und der größte Eisstrom der Alpen – bildet sich hier. Bis heute hat er ja leider reichlich abgenommen.
Wir waren nun 3.573 m hoch. Der Wind pfiff uns um die Ohren, aber an windgeschützten Winkeln machte es die Sonne mit allen gezogenen Registern wieder wett.
Auf der Rückfahrt hielten wir auf der Terrasse des Restaurants an der Station „Kleine Scheidegg“ eine Kaffeepause. Hier hat man die Eiger Nordwand direkt vor der Nase.
Ein unbeschreiblich schöner und unvergessener Tag ging zu Ende.
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Harald (Donnerstag, 17 März 2022 19:52)
Hallo Traudi,
aus deinem Bericht merkt man die Sehnsucht an zurückliegende schöne Zeiten. Mir geht es oft auch so, dass ich an bestimmte Dinge denke die in der Vergangenheit stattgefunden haben. Beim Nachrechnen merke ich dann wie alt ich zwischenzeitlich geworden bin.
Danke für den schönen Bericht.
Du schreibst, dass der Aletschgletscher erheblich abgenommen hat. Da wären viele Menschen froh drum.
Liebe Grüße und einen schönen Abend
Harald
Morgentau (Freitag, 18 März 2022 09:42)
Ich kann mich hier Haralds Worten nur anschließen, liebe Traudi.
Und in dem speziellen Fall ganz besonders, weil ich dort auch mit meinem Mann war ... mit dem Motorrad. Mich haben die Trümmelbachfälle am meisten beeindruckt, denn auf dem Berg waren wir nicht, da war unser Geldbeutel zu dünn. Ich muss mal schauen, wann genau das war ... glaub Anfang der 90er.
Möchte nicht wissen, was jetzt dort los ist, dank Influencer ...
Liebe Grüße
Andrea
Astrid Berg (Freitag, 18 März 2022 10:59)
Oh, wie wunderschön!!! Es sieht tatsächlich aus wie aus dem Bilderbuch. Das ist auch eine atemberaubende Landschaft. Und das alles bei blauem Himmel. Toll!!! Manche Urlaube vergisst man nie und das Betrachten der Fotos erweckt sofort Sehnsucht.
LG
Astrid
Ocean (Freitag, 18 März 2022 15:36)
Liebe Traudi,
das ist ja wundervoll ...diesen Ausflug habe ich jetzt richtig genossen, eine Pause vom Alltag, und für dich eine Erinnerungsreise. Du hast das alles so schön dokumentiert und festgehalten und sogar das Ticket aufbewahrt, das finde ich toll :)
Liebe Grüße zu dir,
hab ein schönes Wochenende,
Ocean
Morgentau (Samstag, 19 März 2022 09:34)
Übrigens habe ich früher auch immer alles aufbewahrt ... Tickets, Eintrittskarten etc. ... und sie dann im Fotoalbum dazu geklebt.
Nur die Belege aus Gaststätten sind inzwischen bis zur Unkenntlichkeit verblasst ...
Hab ein schönes Wochenende, liebe Traudi,
und gern mehr aus deinem Erinnerungsfundus ...
liebe Grüße, Andrea
Elke (Mainzauber) (Samstag, 19 März 2022 20:01)
Liebe Traudi,
das muss wundervoll gewesen, aber die Preise waren schon damals gesalzen. Trotzdem, wenn man in der Erinnerung so lange davon zehren kann, dann war es das Geld unbedingt wert. Die Bilder dieser Bergwelt sind fantastisch. Danke, dass du uns an deinen Erinnerungen teilhaben lässt.
Ganz liebe Grüße – Elke
Träumerle Kerstin (Dienstag, 22 März 2022 15:45)
Auch wenn es schon so lange her ist, so erinnert man sich immer wieder gern an schöne Urlaube. Ich muss bei den Bergen gleich an unseren Österreich-Urlaub 2008 denken. Heute mit digitaler Technik würden wir sicher viel mehr fotografieren, damals hatte ich noch einen einfachen Fotoapparat mit Film drin.
Liebe Grüße von Kerstin.