Vor 5 Jahren war ich schon einmal in dieser Gegend. Genau gesagt, beim Schloss Ehrenfels. Man kann ja das Schloss nur von außen besichtigen, was wir auch taten. Wir lasen den Wegweiser „zum Glastal“, beachteten diesen aber nicht besonders.
Als kürzlich Frau Morgentau vom Glastal berichtete und mich neugierig machte, befasste ich mich näher damit. Dieses Ziel stand nicht lange auf meiner Da-will-ich-hin-Liste. Kurz entschlossen, fuhren wir los. Die Fahrt ging durchs wunderschöne Lautertal, wo wir schon einige Male waren, zum Beispiel auf den Ruinen Hohengundelfingen und Niedergundelfingen.
In Hayingen angekommen, parkten wir auf dem Wanderparkplatz, der sich etwas außerhalb des Ortes befindet. Von hier aus führt ein schöner Weg durchs Glastal.
Nach nur wenigen Metern befanden wir uns in der Natur und in einem (noch) wasserlosen Tal. Wohin ist der Bach verschwunden?
Unsere ständigen Wegbegleiter waren unzählige Schmetterlinge.
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Unser Weg führt bis zur Bärenhöhle (erstes Bild) links des Weges, ein kurzes Stück weiter liegt auf der rechten Seite die Glashöhle (Bild 2+3). Einst soll hier im Tal eine Glashütte gestanden haben, die dem Tal und der Höhle ihren Namen gaben.
Wir durchwanderten den spektakulärsten Teil des Glastals. Hohe Felswände an den Seiten und dazu der 685 m NN hohe Lämmerstein, der mit seinem Kreuz protzig über dem Talboden thront.
Und auf einmal tritt der Hasenbach unter diesem mächtigen Felsen aus dem Boden hervor.
Kurz bevor links das Schweiftal abgeht, also an dieser Kreuzung steht links oben die Ruine Alt-Ehrenfels. Also in meinen Augen ist das eher ein großer Steinhaufen.
Alt-Ehrenfels ist die Ruine einer Höhenburg auf 610 m ü. NN am Ausgang des Schweiftals.
Die Burg wurde im 13. Jahrhundert von den Herren von Ehrenfels erbaut. Ein Anselm von Ehrenfels wurde 1257 erwähnt. Spätere Besitzer der Burg waren die Herren von Gundelfingen.
Da die Burg später Räubern als Unterschlupf diente, wurde sie 1516 von Truppen des Klosters Zwiefalten zerstört.
Von der ehemaligen Burganlage ist noch der Rest eines auf einer Schildmauer aufgesetzten runden Bergfrieds mit einem Durchmesser von 7 Meter erhalten sowie geringe Reste eines Halsgrabens.
(Quelle: Wikipedia)
Wieder unten im Tal angekommen, gings weiter über Holzbrücken bis zu einer Stelle mit unzähligen Sumpfdotterblumen. Diese Augenweide war ein richtiges Erlebnis, sowas sieht man nicht alle Tage.
Von hier aus kann man auch zum Schloss Ehrenfels sehen.
Wir entschlossen uns nun, nicht weiterzugehen, sondern gingen den gleichen Weg zu unserem Parkplatz zurück.
Ganz allein befanden wir uns in dieser Natur. Insgesamt begegneten wir drei Wanderer. Natürlich kann ich mir vorstellen, dass an Wochenenden hier viel mehr los ist. – Aber wir sind ja Rentner und können solche Unternehmungen werktags planen.
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Morgentau (Samstag, 30 April 2022 08:44)
Guten Morgen, liebe Traudi,
aaaah, wie schön ist das denn? Hab mich schon so sehr auf diesen Bericht gefreut. Es ist irgendwie ganz eigenartig, jetzt deine schönen Fotos zu sehen, die zeugen, dass du dort gewandelt bist, wo ich auch so oft war.
Da habt ihr einen wunderbaren Tag erwischt. Und das Grün ist schon viel weiter, als bei unserem letzten Besuch. Da sieht alles schon viel schöner aus.
Und klar, wenn man an einem Wochentag dorthin kann, ist das eine super Sache. Da ist man fast allein und kann die Landschaft und Ruhe genießen.
Und in ca. vier Wochen, wenn alles Grün draußen ist, dann ist es paradiesisch dort. Obwohl ja jetzt so viele Bäume entfernt wurden.
Falls du mal schauen magst ...
https://morgentau.designblog.de/kommentare/endlich-wind....2614/
und das war im Winter ...
http://waldameise.designblog.de/kommentare/es-geht-doch-....2770/
Dein Bericht ist wunderschön und total interessant. Auf dem Lämmerstein waren wir übrigens auch schon. Aber da lebte mein Mann noch. Von da oben hat man eine wunderbare Aussicht.
Also, liebe Traudi, dann komm bald mal wieder ...
Viele liebe Grüße
Andrea
Harald (Samstag, 30 April 2022 13:06)
Hallo Traudi,
das war eine schöne Wanderung und das Wetter hat auch gepasst. Der Bach ohne Wasser und das plötzliche Auftauchen unter einem Felsen erinnert mich ein bisschen an die Donauversickerung.
Wir machen unsere Touren auch oft unter der Woche. Das ist der Vorteil der Rentner.
Liebe Grüße
Harald
Elke (Mainzauber) (Samstag, 30 April 2022 15:23)
Liebe Traudi,
das muss eine herrliche Wanderung gewesen sein. Solche Bäche, die einfach noch fließen dürfen, wie sie wollen, die mag ich. Dein "Steinhaufen" hat mich an eine ähnliche Stelle im Taunus neben der Burg Falkenstein erinnert. Von der ehemaligen Burg Nürings gibt es nämlich auch nur noch ein paar Steinreste.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
Herzliche Grüße - Elke
Ocean (Samstag, 30 April 2022 20:26)
Guten Abend, liebe Traudi,
was für ein wunderbarer Bericht - ich habe ihn mir schon heute Nachmittag mit meinem Mann zusammen angeschaut und auch die Karte - das Glastal steht nun auf unserer "Wunschliste" für eine Tour :) Die Landschaft ist einfach herrlich, der Bach und die Ruine .. und die Sumpfdotterblumen eine Pracht!
Ideal, wenn man solche Touren unter der Woche machen kann, wo nicht so viele Menschen unterwegs sind.
Danke dir für den Tipp :) Ich wünsche dir einen guten Start in den Mai und schicke dir liebe Grüße,
Ocean
Kelly (Sonntag, 01 Mai 2022 08:17)
Was für ein feiner Bericht für den Mai!
Wanderungen sind geplant, wurden verschoben und wieder neu angedacht.
Für uns Nordlichter wäre das Lautertal im Harz vergleichbar, hoffentlich noch immer ruhig und unverfälschte Natur.
Die Brockenhexen haben das Gebiet weiträumig umflogen ;)...
Liebe Grüße in den Mai!