Bundespräsident Theodor Heuss suchte die Peterskirche mehrmals auf. Von seinem letzten Besuch im Jahr 1955 stammt der liebevolle Ausdruck "mein schwäbisches Wieskirchle"
Die Vorgängerkirche war eine dreischiffige, aus Stein erbaute Basilika. 1089 begann der Bau der romanischen Peterskirche, die Bertold II., der erste Herzog „von Zähringen“, gestiftet hat und die von seinem Bruder Gebhard, damals Bischof von Konstanz, geweiht wurde.
1093 war die Gründung des in Weilheim vorgesehenen Klosters in St. Peter im Schwarzwald mit Mönchen der Weilheimer Probstei.
Im Jahr 1489 wurde mit dem Bau der spätgotischen Hallenkirche begonnen im Auftrag des Klosters St. Peter. Graf Eberhard im Bart stellte die Baumeister zur Verfügung.
1765 wurde der Turm erhöht. Die Turmhöhe beträgt 36 Meter
1795 fertigt der Weilheimer Andreas Goll die Orgel an, die heute die wertvollste Denkmalorgel im Kreis Esslingen ist.
1982 bis 1985 wurde das Innere der Kirche renoviert.
An der Außenseite der Kirche, vor allem an den Portalen kann man viele Wetzrillen sehen. Sie haben vermutlich einen abergläubischen Hintergrund und könnten zur Gewinnung von Steinstaub gedient haben, der, in Getränke vermischt, gegen allerlei Krankheiten helfen sollte.
Wer die Peterskirche zum ersten Mal betritt, ist überrascht, in einer evangelischen Kirche einen solchen Bilderreichtum vorzufinden.
Das Stifterbild im Chor zeigt Berthold II. als Stifter der Kirche von 1089.
Das Modell auf seinen Händen belegt, dass der Künstler um 1520 keine genaue Vorstellung vom Aussehen der romanischen Kirche mehr hatte.
Das Rosenkranzbild an der Nordwand blieb der Nachwelt auch nach der Reformation erhalten
Das monumentale Wandbild vom Jüngsten Gericht schuf Thomas Schick d. Ä. im Jahr 1499. Die reformatorische Ausmalung hat sich bie heute gut erhalten.
In der Mitte der richtende Christus.
Zu seiner Rechten der Zug der Seligen in den Himmel.
Zu seiner Linken, der Höllenrachen. Das aufgerissene Maul des Tieres zieht seit über 500 Jahren die Blicke auf sich.
Die farbigen Glasfenster im Chor der Kirche wurden von 1954 bis 1958 eingebaut.
Die Barock-Orgel von Johann Andreas Goll (1795) gilt als eine der bedeutendsten Denkmalorgeln der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.
Überaus filigran und farbenprächtig durchspannen Netz- und Sterngewölbe die dreischiffige Hallenkirche mit 19 Schlusssteinen.
Bei einem Stadtrundgang durch Weilheim im Jahr 2016 war ich ebenfalls beeindruckt von weiteren
Sehenswürdigkeiten.
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Brigitte (Sonntag, 12 März 2023 13:47)
Liebe Traudi,
diese Kirche gefällt mir besonders durch die Wandmalereien und die vielen Bilder. So eine Kirche dieser Art sah ich bisher noch nicht. Danke für's zeigen.
Liebe Grüße Brigitte
Bernhard (Sonntag, 12 März 2023 17:33)
Das mit den Wetzrillen war mir so nicht bekannt, liebe Traudi
LG Bernhard
Fraukografie (Mittwoch, 29 März 2023 12:35)
Wow, bei dem Inneren aber auch dem Äußeren der Kirche hätte ich nie auf ein evangelisches Gotteshaus getippt.
Richtig schön !
LG Frauke