Diese einzigartige Anlage stammt aus der Zeit des Bayreuther Markgrafenpaares Friedrich und Wilhelmine.
Der Felsengarten mit der bizarren Felsformation wurde von ihnen erschaffen.
Eine Hofdame soll beim Anblick des Felsengartens 1746 ausgerufen haben „Ah, c’est sans pareil“ – „Das ist ohnegleichen!“ Daraufhin ordnete Markgraf Friedrich noch im selben Jahr die Umbenennung des Ortes Zwernitz in Sanspareil an.
Auf einigen der Felsen wirden exotische Häuschen gebaut, die jedoch im Laufe der Zeit verfielen.
Heute ist noch das Ruinentheater vorhanden, eine Mischung aus Grotte und Ruine.
Zuerst kommt man am Küchenbau vorbei, der heute im Sommer als Café genutzt wird.
Ursprünglich waren an den Küchenbau zwei Eckpavillons angebaut, die sogenannten Cavaliers-Häuser.
Hier wohnten während der Sanspareil-Aufenthalte Mitglieder des Hofstaates, die „Hofdamen und Hofcavaliers“.
Der Mittelbau diente als Küche.
Die beiden Cavaliers-Häuser wurden 1839 auf Abbruch verkauft, der erhaltene Mittelbau diente zunächst als Wohnung des Castellans.
Am Eingang des Felsengartens kommt man am
Morgenländischen Bau
vorbei.
Er entstand zwischen 1744 und 1748 und diente zu dieser Zeit als Sommerpalais, in dem verschiedene Feste gefeiert wurden.
Er ist von besonderem Reiz. Sein Äußeres ist mit Glasflüssen und Tuffstein verziert und vermittelt einen märchenhaften, orientalischen Eindruck.
Ungewöhnlich ist, dass die Räume um einen kleinen offenen Hof gruppiert sind, in dem eine alte Buche aufragt.
Leider konnte ich nicht ins Innere des Baus wegen Renovierungsarbeiten.
Von außen konnte ich aber ein Foto von der Buche, die in der Mitte des Innenraums steht, schießen.
Grotte der Calypso
In seinem Roman „Die Abenteuer des Telemach“ lässt Fenelon den Sohn des Odysseus an der Insel der Göttin Calypso stranden. Calypso wohnt dort in einer Grotte.
Hier in Sanspareil bildet die Grotte zugleich den überdachten Zuschauerraum des Ruinentheaters. Es ist das wohl eigentümlichste Bauwerk im Hain – eine Mischung aus Grotte und Ruine.
Der Orchestergraben, die Kulissenbögen und die Rückwand sind aus Bruchsteinen gemauert.
Weitere Impressionen
Unmittelbar angrenzend an den Felsengarten steht die mittelalterliche Burg Zwernitz, über die ich
nächstes Mal berichte.
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Elke (Mainzauber) (Donnerstag, 31 August 2023 12:24)
Liebe Traudi,
das ist wirklich "ohne Gleichen", wobei ich bei der deutschen Übersetzung von Sanspareil irgendwie immer an Kekse denken muss �. Die Anlage muss wirklich sehr sehenswert sein.
Ich habe gerade ein bisschen über Axel Anklam nachgelesen. Dass er 2022 gestorben ist, wusste ich tatsächlich nicht. Danke für den Hinweis.
Herzliche Grüße – Elke
kelly (Freitag, 01 September 2023 06:33)
Es kommt mir bekannt vor und ich dachte sofort an Würzburg, es war ein Ausflug nach Veitshöchheim, lang, lang ist es her.
Wir waren damals stark beeindruckt.
Steigerung ist also möglich...
LG Kelly
Morgentau (Freitag, 01 September 2023 10:37)
Schade, dass das soweit von uns entfernt liegt. Von dieser Anlage habe ich noch nie gehört oder gesehen, sonst hätten wir sie vielleicht besucht, als wir noch zu meinen Eltern gefahren sind.
Aber vielleicht ergibt es sich ja doch eines Tages mal, wenn auch die Renovierungsarbeiten abgeschlossen sind.
Danke für die spektakulären Aufnahmen, liebe Traudi!
Liebe Grüße
Andrea
Brigitte (Montag, 04 September 2023 00:00)
Liebe Traudi,
ein wirklich besonderer Ort. Bin immer wieder fasziniert was die Menschen früher erschaffen haben und auch welche Schönheiten die Natur uns bietet.
Liebe Grüße Brigitte
Helga (Montag, 04 September 2023 22:30)
Wow, ich bin schwer begeistert liebe Traudi,
deine Bilder vom Felsengarten sind toll.Die weiteren Impressionen laden zum verweilen ein, würde gerne da mal hin.
Danke fürs Mitnehmen.:)
Eine gute neue Woche und alles Liebe,
Gruß Helga
Harald (Donnerstag, 07 September 2023 15:49)
Hallo Traudi,
ein bemerkenswerter Ort in einer herrlichen Landschaft gelegen. Burgmauern aus Bruchsteinen gebaut habe ich noch nie gesehen.
Danke für's Mitnehmen.
Liebe Grüße, Harald
Fraukografie (Donnerstag, 07 September 2023 20:21)
Wow, das nenne ich mal beeindruckend, liebe Traudi.
Der Ort trägt seinen Namen völlig zurecht.
Die Treppe ist mein absoluter Favorit ... ein wahrer Hingucker. ♥
LG Frauke