In Bermersbach, einem Ortsteil von Forbach im Schwarzwald befindet sich ein eindrucksvolles Naturdenkmal:
Die Giersteine.
Eine wunderschöne vom dortigen Obst- und Gartenbau-Verein angelegte Dahlienallee führt zu dieser Steingruppe aus unterschiedlich großen Granitblöcken, die 160 m steil über der Murg liegt.
Zwei Blöcke fallen durch ihre Größe und Vertiefungen besonders auf. Der größere Block misst über 13 Meter Umfang. Die Treppe auf den Felsen wurde etwa 1905 angelegt.
Gebilde wie die Giersteine geben seit Jahrhunderten Anlass zu Spekulationen.
Eine Sage erzählt, der Teufel sei auf den Steinen gestanden, als die christlichen Missionare und ihre Gefolgsleute das Tal heraufkamen. Der Teufel habe seinen Bannkreis verteidigen wollen, und weil ihm dies nicht gelang, hat er in seiner Wut mit seinen Krallen tiefe Rillen in die Granitkugeln gerissen. Dann rückte er ab.
Bei den Steinen ansässige Heidenpriester hätten vor Jahrtausenden ihrer Göttin Tiere geopfert. Die Rillen am Felsen sollen Blutrillen der Tieropfer auf dem Felsblock sein, das erzählt eine andere Sage. Die Kesselauswaschungen auf dem großen Block sind gedeutet als seitlich liegendes Tier.
Oder die Giersteine seien keltische Opferstätten oder eine germanische Kultstätte.
Alle Opfersteintheorien blieben jedoch bis heute jeden ernsthaften Beweis schuldig.
Von den Forschern werden aber die Steinformationen in kugeliger Form als typische Granitverwitterung beschrieben. Die Vertiefungen und Rillen sind durch verschiedene Verwitterungsprozesse entstanden.
Leider ist die Herkunft des Namens ungeklärt.
Der Name „Gierstein“ stammt vermutlich von „Kirren“ (Kirchenweg nach Forbach) oder von „Gier“ = Geier. Dieser Name ist im Schwarzwald sehr oft vertreten.
Oder als allererste Nennung, 1720 gefunden, mit „Irrsteine“.
Seit 1936 stehen die Giersteine unter Denkmalschutz.
(Der Text wurde teilweise aus der Infotafel vor Ort entnommen.)
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Harald (Montag, 25 September 2023 15:37)
Hallo Traudi,
was hat dich nach Bermersbach verschlagen? Da warst du ja fast in meiner Nähe. Die Giersteine stehen schon länger auf meiner Liste. Bisher habe ich es noch nicht geschafft. Ich habe die Geiersteine besucht. Schau mal hier: https://gsharald4dotcom.wordpress.com/2021/06/17/wir-waren-wieder-wandern/
Liebe Grüße, Harald
Brigitte (Montag, 25 September 2023 18:39)
Liebe Traudi, herzliche Grüße.
In den Rauenschen Bergen gibt es auch so große Steine, die Findlinge. Dorthin sind wir von Berlin, am Schul-Wandertag, mit dem Vorortzug, gefahren. Das war 1958. In unserer Schulzeit wurden immer Wandertage in die Wälder gemacht. Eine Bahn- bzw Zugfahrt von einer oder 1 1/2 Std war da schon drin.
Im Sommer zum Baden an den Müggelsee, Müggelberge, Köpenicker Forst und im Winter zum Rodeln auf die längste Rodelbahn vom Müggelberg.
Mit den Eltern und mit meiner eigenen Familie war ich viel in der Natur unterwegs. Lange Waldwanderungen kann ich leider nun nicht mehr machen.
Morgen gehe ich mit meiner Schulfreundin in den Tierpark.
Alles Gute, tschüssi Brigitte.
Elke (Mainzauber) (Montag, 25 September 2023 18:45)
Liebe Traudi,
diese Steine sehen wirklich interessant aus und der größte scheint schon Spuren von Bearbeitung zu zeigen. Das lässt für Spekulationen immer viel Platz. Der Dahlienwege ist fantastisch. Toll, wenn eine sie meinte sich so viel Mühe gibt. Danke für die schönen Bilder.
Herzliche Grüße – Elke
Fraukografie (Mittwoch, 27 September 2023 11:21)
Ein sehr schönes Fleckchen Erde zeigst du uns hier. :-)
Und der Dahlienweg dorthin ... da pflegt jemand seine Gemeinde. Heute ja leider nicht mehr üblich, weil leider überall das Geld fehlt.
LG Frauke
Brigitte H. (Dienstag, 03 Oktober 2023 21:31)
Liebe Traudi,
Forbach ist mir bekannt, aber die Giersteine kannte ich nicht. Bei dem 5. Foto musste ich an einen Kürbis mit Deckel denken, vielleicht kann man da auch eine Sage daraus basteln :-) Die Wegweiser zu den guten Wünschen gefallen mir auch.
Liebe Grüße Brigitte