Zwischen Reutlingen und Sigmaringen zeigt ein liebenswertes Städtchen viel aus der Vergangenheit.
Es ist geprägt durch die Grafen von Werdenberg (1316-1534), es ist auch das Städtle der Fachwerkhäuser.
Nach dem großen Stadtbrand 1726 wurde es wieder aufgebaut.
Auch ist es das Städtle der Handwerker und Kleinbauern. Es gehört zum Kreis Reutlingen und hat etwa 6400 Einwohner.
Hoher Turm
Er stammt aus dem 16. Jahrhundert und gehörte früher zur Stadtbefestigung. Der Turm hatte 6 Mauerringe, Spitzdach und im Inneren einen Wehrgang und Schießscharten.
1822 wurden das Spitzdach und zwei Mauerringe abgetragen.
Ende des 19. Jahrhunderts bis ca. 1910 wurde der Turm als Wasserreservoir benutzt.
Zuletzt wurde er 1984 restauriert.
Der Turm ist 28 m hoch und hat einen Umfang von 28 m.
Gegenüber steht die „Alte Apotheke“.
Das Haus wurde 1894 nach Wünschen des Fabrikanten Ludwig Binder erbaut.
Er zog mit seiner Familie ein; sie gehörte zu den ersten evangelischen Familien im katholisch geprägten Trochtelfingen.
Im Erdgeschoss richtete Binder seine Apotheke ein. Es sind noch heute Teile des Inventars erhalten.
Magdalenenpfründe
Im 14./15. Jahrhundert stifteten meiste herrschaftliche Mitglieder neun „Pfründe“. Es wurden von jedem der Pfründe ein Kaplan (dem ein sog. Kaplaneihaus zur Verfügung stand), ein Altar, wo er für die Stifter heilige Messen lesen konnte, um deren Seelenheil zu erwirken.
Kaplaneihaus
Erste Nennung 1756
Ab 1854 Privatbesitz
Alemannisches Fachwerk,
wohl 2. Hälfte 15. Jh., rechts der Turm der Pfarrkirche
Die Kirche Sankt Martin
Chor und Unterteil des Turmes stammen etwa aus dem Jahr 1320, das Langschiff wurde erst 1451 erbaut.
Das Kreuzrippengewölbe des Chores wurde nach 1322 bemalt. In Rundmedaillons ist Christus als Weltenrichter von den vier Evangelistensymbolen umgeben.
Auf der Langhaus-Nordwand wurde um 1480 in drei Zonen ein riesiges spätgotisches Jüngstes Gericht gemalt.
Die obere Zone zeigt Christus als Weltenrichter. Er thront auf dem Regenbogen.
Darunter knien Maria und Johannes der Täufer. Links und rechts stehen die zwölf Apostel.
Die Mittlere Zone ist in fünf Einzelgruppen gemalt: Drei Erzengel, zwei Heilige, heilige Frauen und Propheten.
Die untere Zone zeigt links Gruppen von Seligen, in der Mitte unbekleidete Auferstehende; rechts sind der Höllenschlund und die Verdammten zu sehen.
Es sei auch an eine dunkle Zeit erinnert, an die Zeit der Hexenverfolgung.
Im Schloss wurden die armen Frauen eingesperrt, gefoltert und zum Geständnis gezwungen, zum Schluss zum Tode durch Verbrennen verurteilt. Zuvor wurden sie enthauptet.
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Fraukografie (Freitag, 20 September 2024 12:42)
Huhu liebe Traudi,
Reutlingen und Sigmaringen sagt mir tatsächlich mal was ... auch wenn ich noch nicht dort war.
Eine schöne Gegend wie du schön zeigst. Die alte Apotheke ist wunderschön ! ♥
Hab ein tolles Wochenende.
LG Frauke
Claudia Bertram (Freitag, 20 September 2024 15:59)
Was für ein schönes Städtchen! Herzlichen Dank für die schönen Eindrücke!
Hab noch einen schönen Tag und ein zauberhaftes Wochenende!
♥Allerliebste Grüße, Claudia♥
Rolf (Freitag, 20 September 2024 18:21)
Trochtelfingen scheint ja eine schöne und interessante Stadt zu sein, jedenfalls hast Du diesen Eindruck gut übermittelt.
Liebe Grüße, Rolf
aufden2tenblick (Sonntag, 22 September 2024 16:21)
Wieder schöne und spanende Informationen. Dieses Fachwerk ist einfach nur schön! Die Häuser wirken viel wärmer und gemütlicher als die neuen Betonbauten.
Liebe Grüße,
Syntaxia
Elke Heinze (Mittwoch, 25 September 2024 15:29)
Liebe Traudi,
obwohl ich in der Gegend ein bissl was kenne, habe ich von Trochtelfingen noch nie etwas gehört. Das sieht nach einem sehr hübschen Städtchen aus.
Danke fürs Mitnehmen, Zeigen und Erklären.
Herzliche Grüße - Elke
Harald (Samstag, 28 September 2024 15:40)
Trochtelfingen ist ein schönes Dorf mit viel Fachwerk. Da gefällt mir ganz besonders. Danke für die Erläuterungen zu den schönen Bildern.
Brigitte (Sonntag, 06 Oktober 2024 22:32)
Liebe Traudi,
ein schönes Städtchen, ich konnte bei meiner Durchfahrt vorletztes Jahr nicht widerstehen und hielt etwas länger an. Die Kirche habe ich verpasst.
Liebe Grüße Brigitte