
Die Gassen durch das Fischerviertel verlaufen bis zu den Toren der Stadtmauer, wo sich der herrliche Blick auf die Donau eröffnet.
Zwei Flussarme der Blau durchfließen das Viertel und münden schließlich in die Donau. Viele der malerischen Gebäude aus dem 15. bis 17. Jahrhundert stehen mit einem Teil ihres Fundaments direkt im Wasser. Weil der weiche Untergrund nachgab, senkten sie sich im Lauf der Zeit ab. Diese Schieflage verleiht dem Fischerviertel seinen typischen Charme.

Der Metzgerturm
Er ist das schwäbische Pendant zum Schiefen Turm von Pisa.
An der Spitze neigt sich der Metzgerturm um ganze 2,05 Meter in Richtung Nordwesten. Das entspricht einer Schieflage von 3,3 Grad.
Zum Vergleich: Der Schiefe Turm von Pisa neigt sich um 3,97 Grad. Das sticht auch dem unbedachten Besucher sofort ins Auge. Über die gesamte Höhe des Turms reihen sich Schießscharten aneinander – ein Hinweis auf die Rolle, die er einst für die Stadtbefestigung spielte.
Erbaut wurde der Metzgerturm in den 1340er Jahren. Damit ist er rund 130 Jahre älter als die heutige Stadtmauer, die direkt vor ihm entlangführt.
An der Infotafel am Turm kann man lesen:
Protest der Metzgerinnen
1490 erteilte der Rat der Stadt dem Metzgerinnen Berufsverbot. Keiner Frau solles es mehr erlaubt sein, Fleisch unter der Metzig "auszuhauen und zu verkaufen".
Angeführt von der Frau des Metzgerzunftmeisters Bayer widersetzten sich die Frauen gegen die diskriminierende Verordnung. Nach einem Jahr sah sich der Rat gezwungen, das Verbot vollständig rückgängig zu machen.
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aufden2tenblick (Samstag, 17 Mai 2025 20:07)
Auf der Stadtmauer bin ich auch vor einigen Jahren gegangen, da standen die Kastanien in Knospen, aber es war sehr kalt. Leider bin ich nicht dort gewesen, wo du warst. Ich habe die Mauer schon vorher verlassen und war am Münster.
Liebe Grüße,
Syntaxia