Mit der Fahrt über die kurvenreiche Straße nach Cadaqués betreten wir die surrealistische Welt des Salvador Dalí. Eng verschachtelt scharen sich die weißen Häuser um die Kirche Santa María (16. Jh.) auf ihrem Hügel über der kleinen Bucht. Das abgeschiedene Fischerdorf öffnet sich im Grunde nur dem Meer hin.
Die wenigen Landverbindungen, die zu ihm führen, wurden erst im 20. Jahrhundert befestigt.
Pablo Picasso malte in dem Ort seine kubistischen Gemälde, Salvador Dalí aber war es, der das Fischerdorf weltberühmt gemacht hat. Doch nicht hier, sondern im nahen Portlligat fand das Genie die Motive für seine surrealistischen Visionen.
Cadaqués und seine Bewohner waren tausend Jahre isoliert. Hier, am „Ende der Welt“ waren sie nur über das Meer oder über einem beschwerlichen Maultierpfad über die Berge zu erreichen. Die Leute von Cadaqués lebten mehr recht und schlecht vom Fischfang und Schmuggel und Wein.
1543 wurden sie selbst Opfer von Piraten, die unter der Leitung von Cheireddin Barbarossa den Ort verwüsteten.
1887 machte die Reblaus die Weintraubenernte zunichte. Statt Reben wurden nun Olivenbäume gepflanzt.
Die in selbst gewonnenem Olivenöl eingelegten Anchovis wurden berühmt. Doch zwei strenge Winter in den 50er Jahren zerstörten die Olivenbäume und damit die Arbeit vieler Jahre.
Ein Dorf – zum Aussterben verurteilt – wären da nicht die neugierigen Touristen gewesen…
Eine kleine Fahrstraße führt zu dem malerischen Hafen Portlligat, wo Dalí und seine Frau Gala, die eigentlich Elena Diakonoff hieß, sich ihr surrealistisches Universum schufen. Ab Beginn der 30er Jahre hatte das aparte Paar am Ufer gelegene Fischerhütten aufgekauft und mit unerschöpflicher Fantasie gestaltet. Dalí und Gala lebten bis Juni 1982, bis zum Tod Galas, in dieser Traumwelt.
Fährt man ein Stückchen weiter, kommt man an den östlichsten Punkt Spaniens, Cap de Créus.
27.05.2011
Alle Fotos © Traudi