Das Benediktinerkloster Auhausen wurde vermutlich zu Beginn des 12. Jahrhunderts gegründet
Während des Bauernkrieges von 1525 wurden Kirche und Kloster geplündert. Die Bleiglasfenster wurden zerschlagen, das Chorgestühl und die in der Kirche aufgestellten Grabmäler schwer beschädigt.
1531 gelangte das Kloster in den Besitz der Markgrafen von Ansbach, die die Reformation durchführten. Seither dient die ehemalige Klosterkirche der evangelischen Gemeinde als Pfarrkirche. Unter den Markgrafen von Ansbach wurde im Kirchenschiff ein Getreidekasten eingebaut. Die Mittelschiffwände wurden um 2,30 Meter abgebrochen, die Außenmauern der Seitenschiffe auf deren Höhe aufgemauert und das gesamte Langhaus mit dem heute noch erhaltenen Satteldach gedeckt. Zwischen 1537 und 1758 folgten mehrere Einbauten von Emporen.
Als kostbarstes Ausstattungsstück der Kirche gilt der Flügelaltar, der 1513 von Hans Schäufelin und Sebastian Daig geschaffen wurde. Das Hauptbild ist der Krönung Mariens gewidmet. Über der Szene schwebt der Heilige Geist in Gestalt einer Taube, die Mitte des Bildes nimmt das Lamm Gottes auf dem Buch mit sieben Siegeln ein. Den oberen Teil des Bildes bevölkern die Himmlischen Heerscharen, unten links sind Figuren des Alten Testamentes wie Moses, König David, Abraham und Isaak vertreten und rechts die zwölf Apostel. Am rechten unteren Bildrand ist der Auftraggeber des Altars, Abt Georg Truchseß von Wetzhausen, abgebildet.
Bei aufgeklappten Flügeln sind auf den Tafeln links oben Märtyrer und Nothelfer zu sehen. Auf der unteren linken Tafel hat sich, neben der heiligen Apollonia von Alexandria (mit Zange und Zahn) und hinter der heiligen Katharina von Alexandrien (mit zerbrochenem Rad) und der heiligen Barbara von Nikomedien (mit Kelch und Hostie), Hans Schäufelin neben seinem Mitarbeiter selbst porträtiert. Die Tafeln der rechten Seite stellen oben die Kirchenlehrer Hieronymus und Gregor den Großen neben geistlichen Würdenträgern dar und unten das Fegefeuer. Nur bei geschlossenem Altar sind die vier Tafeln mit der Darstellung des heiligen Georg, des heiligen Christophorus, des heiligen Hieronymus und des heiligen Benedikt zu sehen. Die Außenseiten der Flügel sind mit Szenen der Leidensgeschichte Jesu (Jesus am Ölberg, Jesus vor Pilatus, Kreuzigung und Kreuzabnahme Jesu) versehen.
Die Tafeln der Predella stellen die Höllenfahrt Christi, einen Papst mit dem Kloster Auhausen im Hintergrund, den Auferstandenen und den ungläubigen Thomas dar. Die mittlere linke Szene trägt die Inschrift regina coeli letare alleluia, die Jahreszahl 1513 und das Monogramm des Malers. Die Außenseiten der Tafeln sind mit den Darstellungen der Anna Selbdritt, der heiligen Odilia, der heiligen Scholastika von Nursia und der heiligen Barbara versehen.
Das Chorgestühl aus Eichenholz aus dem Jahr 1519 ist an den Armstützen und Miserikordien mit Köpfen von Menschen, Tieren und Fratzen geschmückt. In die Wangen sind Reliefs geschnitzt. Den Figuren fehlen die Nasen. 1525 ließen die aufständischen Bauern ihre Wut an Schnitzwerken und Grabplatten aus. Ans Reparieren dachte niemand, denn kurz darauf wurde das Kloster vom reformatorisch gesinnten Landesherrn, dem Markgrafen von Ansbach, aufgehoben.
Ton-Torso des Hl. Christophorus
An der Westwand des Hauptschiffes (Langhauses) befindet sich das Bruchstück eines riesigen Christophorus aus Ton.
Es ist nur noch der untere Teil der Figur bis zum Gürtel erhalten. Das Oberteil ist dem Einbau einer zusätzlichen Empore sowie der Anbringung der Orgel "zum Opfer gefallen".
Das ursprüngliche Gebilde galt als die größte Ton-Figur Deutschlands und ist aus der Zeit um 1440-50.
Die Ritterkapelle
Das Kloster Auhausen war schon von Anfang an mit dem Adel sehr verbunden.
Erst nahmen sich die hochadeligen Geschlechter der Herren von Auhausen und der Edelfreien von Hürnheim seiner an. Das Kloster wurden von den Hürnheimern reich beschenkt, dagegen haben es die Hochadelsgeschlechter der Grafen von Oettingen nur in ganz bescheidenem Maße mit Stiftungen bedacht.
Als um 1231 der Schutz des Königs für die Äbte erworben wurde, betrachteten die umliegenden Ritterfamilien das Kloster Auhausen als ihr Familienkloster und ihre Grablege und trugen durch Schenkungen zum Wohle des Klosters bei.
Für die Grablege des niederen Adels wurde innerhalb des Klosters eine eigene Kapelle erbaut, später Ritterkapelle genannt.
Sie stand bis zum Jahr 1818, wurde aber in diesem Jahre von den Fürsten von Oettingen abgebrochen.
Im März 1897 wurden in einem Garten nahe der Kirche eine Gruft mit 12 männlichen Skeletten entdeckt und abseits davon ein weibliches Skelett. Man vermutete einen Zusammenhang mit der Ritterkapelle.
Grabmal für Hartmann von Auhausen bzw. von der Aue.
Ein Renaissance-Denkmal über einer romanischen Tumba, welches den Verstorbenen Hartmann von Auhausen lebensgroß in Ritterrüstung ursprünglich stehend darstellte, jetzt jedoch liegend aufgestellt ist. Zu seinen Füßen ist sein Familien-Wappen angebracht.
Die Umschrift ALS MAN ZALT NACH CHRISTI GEPVRT 9 HVNDERT 58 IAR STARB DER EDEL VND WOLGEPORN HER HARTMANN VON LODENBVRG FREYHER STIFTER DIEZ GOCZHAVS DEM GOTT GENAD. ANNO 1542 IST DER STEIN ERNEIERT WORTEN GOTT SEI LOB. DA LIG ICH VND RVO SCHICK DICH DV MVOST A VCH HERZVO geht von der Annahme aus, dass Hartmann, der später in das thüringische Lobdeburg gegangen ist, das Kloster Auhausen gegründet habe.
und (im Hintergrund)
Grabplatte des Abtes Georg von Schechingen (1450-81).
Der Verstorbene in Amtstracht, seitlich Familienwappen.
Die Orgel ist ein Werk des Orgelbauers Georg Martin Gessinger aus Rothenburg ob der Tauber. Sie wurde 1776 aufgestellt und 1976/77 von der Orgelbaufirma Steinmeyer in Oettingen renoviert und erweitert.
... und das Geläut der Glocken überdauerte Jahrhunderte in den beiden Türmen:
die älteste der fünf Glocken stammt von 1264, die jüngste wurde 1340 gegossen