Das Residenzschloss war etwa 550 Jahre lang (1464 bis 1485 sowie ab 1547) Sitz der sächsischen Kurfürsten und Könige aus dem Geschlecht der Wettiner. Es
ist sogar - wenn man die im Jahr 1289 erstmals erwähnte mittelalterliche Burg. aus der es hervorging, mit berücksichtigt - das älteste Bauwerk Dresdens.
Von 1471-1474 wurde die Anlage durch den Baumeister Arnold von Westfalen zum Schloss ausgebaut. Der Schlossturm erhöht. Im Bereich des heutigen Georgenbaus, direkt neben der Burg, führte die vom Stadtmarkt kommende Straße auf die Elbbrücke. Auf dem ersten Pfeiler der Brücke befand sich das Elbtor der Stadtbefestigung. Nach der Teilung Sachsens unter den Brüdern Ernst und Albert um 1485, wurde das Schloss die Residenz der albertinischen Wettiner. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde es im Renaissance-Stil erweitert. Das Georgentor wurde um 1530 errichtet.
Die schweren Beschädigungen durch den Stadtbrand von 1701 wurden unter August dem Starken beseitigt. Um die Jahrhundertwende wird das eher schmucklose Schloss und das Georgentor mit Elementen im
Stile der Neorenaissance verschönert.
Im 2. Weltkrieg schwer zerstört, wird es seit 1987 wieder aufgebaut.
hier gibt es Interessantes nachzulesen
Die Renaissance-Sgraffitomalerei im Großen Schlosshof (Kapellenflügel)
Caspar Voigt von Wierandt
gestaltete die drei Treppentürme
in den Hofecken.
Diese neobarocke Brücke verbindet das Schloss mit der Hofkirche.
04.04.2010
Er bog Hufeisen gerade wie unsereiner Büroklammern. Und Lieselotte von der Pfalz schwärmte: "Wenn die Damen hier dieses Churfürsten perfection und stercke gewusst hetten, würden sie ihm greulich nachgeloffen sein."
Wer auch immer wem nachlief: August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, zeugte mit seinen Damen, Dämchen und Mätressen. Seine Affären mit schwedischen, österreichischen und polnischen Gräfinnen, aber auch einer aparten Türkin Fatima, waren für August und seine Untertanen freilich teuer.
Die berühmteste war die schöne, aber raffgierige Holsteinerin Anna Constantia von Brockdorff, die ihr Gemahl Adolph Magnus Freiherr von Hoym aus gutem Grund von Seiner Majestät versteckt hatte. August brachte die 26-jährige Anna Constantia als Mätresse en titre zur Gräfin Cosel. Neun Jahre lang beherrschte die Pfeife rauchende Dame August, Hof und Staat, und ein gewisser Matthäus Daniel Pöppelmann, frisch ernannter Landbaumeister, bekam zu tun. Denn August der Starke musste, obwohl verheiratet, der jungen Dame nicht nur die Ehe schriftlich versprechen, eine Pension aussetzen und Schloss Pillnitz schenken, sondern auch nach Plänen Pöppelmanns in Dresden das Taschenbergpapais als Stadtresidenz bauen.
Als der unermüdliche August dann von der verheirateten Gräfin Maria Dönhoff, der Tochter des polnischen Großmarschalls Graf Bielinski, ein Kind bekam, beobachtete Dresden verstört den Titanenkampf zwischen Kurfurst und ausrangierter Mätresse. Er endete damit, dass August die Cosel am Weihnachtsabend des Jahres 1716 auf Schloss Stolpen einschließen ließ, wo sie bis zu ihrem Tode 49 Jahre lang allein leben musste.
Inzwischen gab Gräfin Dönhoff wie die Cosel in Dresden rauschende Feste. Pöppelmann musste anbauen, umbauen, neu bauen, schwimmende Inseln für Feuerwerke auf der Elbe erfinden oder Lustpavillons mit "Kabinetten zu stillen Vergnügungen" für die endlosen Feste, bei denen Seine Majestät auch mal auf den barocken Einfall kam, die betrunkenen Gäste so lange am Austreten zu hindern, bis alles "donnernd in die Hose ging".
Nach drei Jahren Lust und Pracht wurde die Dönhoff standesgemäß mit dem Fürsten Lobormirski verheiratet. August setzte den flirrenden Reigen mit immer neuen Mademoisellen und Tänzerinnen fort, bis er mit 63 Jahren in Warschau starb.
Er hatte wirklich mit "Lust und Liebe" regiert.
In der Stärke seiner Schwächen:
In einem Menschenalter wurde Dresden zur Kunst- und Rokokostadt, zum Elbflorenz gemacht. Es war (auch) der Sieg der Mätressen, die Glanz und Unterhaltung wollten. August hatte sich gerne gebeugt, denn: Zartgebaut, doch hartgesotten, sind die Rokoko-Kokotten.
Die Kunstschätze kann man im "Grünen Gewölbe", das im Schloss untergebracht ist, besichtigen.
04.04.2010
alle Fotos © Traudi -