Majestätisch thront die Burg Falkenberg über dem Waldnaabtal auf einer geologischen Besonderheit, die in dieser ausgeprägten Form nur äußerst selten vorkommt.
Der Felsen, auf dem die Burg steht, ist die Typlokalität für den Falkenberger Granit. Die Typlokalität ist in der Geologie und der Mineralogie der Ort (Lokalität), von dem ein Gestein oder Mineral für dessen erstmalige wissenschaftliche Beschreibung stammt. Hier wurden vor 150 Jahren die Begriffe Wollsackverwitterung und Wollsackfelsen erstmalig verwendet. Die Bezeichnung ist heute allgemein wissenschaftlich gebräuchlich.
Im Mittelalter leistete der Felsen viele Jahrhunderte seinen Beitrag dazu, dass die Burg mächtig und uneinnehmbar war.
Die Burg wurde vor Ende des 30-jährigen Krieges von General Königsmark beschossen und erobert.
Die Schweden haben die Burg notdürftig ausgebessert.
Im Jahr 1803 ging die Ruine in den Besitz Bayern über. Die Falkenberger nahmen 1809 die Steine zum Pfarrhofbau aus der Ruine, der Bergfried wurde um ein Drittel abgetragen und die Sandsteinfassade der Kapelle zertrümmert.
Im 19. Jahrhundert wurde sie unter Denkmalschutz gestellt und auf Staatskosten unterhalten.
1877 wurde sie wieder zugänglich gemacht.
Durch Friedrich Werner Graf von der Schulenburg wurde in den Jahren 1936 bis 1939 der Wiederaufbau vorgenommen.
Er wollte hier auf der Burg Falkenberg seinen Lebensabend verbringen. Auf dem Falkenberger Friedhof wollte er begraben werden. Beide Wünsche sollten nicht in Erfüllung gehen.
Friedrich Werner Graf von der Schulenburg war Diplomat im Dienst des Deutschen Reichs, von 1934 bis zur Kriegerklärung 1941 Botschafter in Moskau.
Er wird von den Nationalsozialisten als Mitverschwörer des 20. Juli angeklagt, verurteilt und am 10. November 1944 in Plötzensee durch den Strang hingerichtet. Sein Leichnam wird verbrannt, die Asche verstreut.
Aus seinem Testament: Ich wünsche auf dem Friedhof in Falkenberg (Oberpfalz) begraben zu werden. Auf mein Grab soll eine Platte aus Oberpfälzer Granit gelegt werden. Die Platte soll etwa zwei Meter lang und einen Meter breit sein; sie soll lediglich die Inschrift tragen:
„Friedrich Werner Graf von der Schulenburg Deutscher Botschafter (a.D.)
geboren 20. XI. 1875 in Kemberg, gestorben ……. in …….“
Auf meinem Sarg soll mein Offizierssäbel mit dem preußischen Porte-epée gelegt werden, falls der Säbel aus Moskau gerettet werden sollte; in meinem Sarg soll ein Paar Anschnall-Sporen gelegt werden. Mein Leichnam soll in einen seidenen Pyjama gekleidet und dann in eine meiner Bokhara-Decken gehüllt werden."
Nach der Festnahme Schulenburgs als Mitverschwörer des 20. Juli wird die Burg Falkenberg im August 1944 von der Gestapo beschlagnahmt. Von Januar bis April 1945 dient sie dem NS-Staat als Aussenstelle des Konzentrationslagers Flossenbürg für die Internierung von Sondergefangenen.
Am 28. April 1945 marschieren die Alliierten in Falkenberg ein. Amerikanische Soldaten nehmen Quartier auf der Burg. Ab August 1945 werden Vertriebene in der Burg untergebracht. 1946 und 1947 dient sie vor allem als Lazarett.
Nachdem Albrecht Graf von der Schulenburg, ein Neffe des ermordeten Botschafters, aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, zog er 1949 in die Burg ein. Es wurde die Heimat für ihn und seiner Frau Sonnhild und deren Kinder Fritz und Stephan,
Im Jahr 2009 hat die Marktgemeinde ihr Wahrzeichen von der Familie der Grafen von der Schulenburg erworben. Die Burg wurde umfassend saniert und der Öffentlichkeit zugängig gemacht. Zum Andenken an den früheren Besitzer und Diplomaten Friedrich Werner Graf von der Schulenburg wurde ein Museum eingerichtet.
August 2022