Die hochmittelalterliche Höhenburg liegt 579 m hoch. Sie stammt aus der Stauferzeit und wird 1138 zum ersten Mal erwähnt.
Seinerzeit war sie von staufischen Ministerialen, die den schwäbischen Herrschern auf ihren Kriegszügen gefolgt waren, bewohnt. Für Barbarossa war diese Burg so bedeutsam, dass er sie 1188 im Ehevertrag seines Sohnes Konrad mit Berengaria von Kastilien, im sog. Seligenstädter Vertrag, der Braut als Morgengabe zudachte. Da die Verbindung jedoch bald wieder aufgelöst wurde, hatte die Schenkung keine Folgen.
Etliche Adlige besaßen die Burg und trugen den Namen „von Flochberg“.
Ein neuerlicher Kampf entbrannte 1314 um die Herrschaft und zwar zwischen Friedrich den Schönen und Ludwig dem Bayern. Die Festung wurde noch im selben Jahr zerstört. Die mächtige Ruine ging 16 Jahre später als Lehen an die Grafen von Oettingen unter der Auflage, die demolierte Anlage wieder zu errichten.
Dies gelang so gut, dass sie 1525 sogar den Ansturm aufständischer Bauern standhielt.
Die Burg war nun Sitz der oettingenschen Vögte, es hielt sich sogar während des Schmalkaldischen Kriegs Kaiser Karl V. auf.
Mehrfach wurde der Besitz im Dreißigjährigen Krieg gewechselt. Aber gegen Kriegsende wurde Flochberg durch die Schweden erobert. Sie sprengten die Kernburg.
Die Anlage wurde nicht gänzlich zerstört, es blieben die Bergkapelle und der Bergfried erhalten.
Später, im Jahr 1682 gab es Reparaturen am Dach der Kapelle, der Rest der Ruine diente als Steinbruch.
Imposant war vor allem der Palas mit den fünf Zinnen, die sich wie eine Riesenhand in den Himmel strecken, und auch die hohe, schmale Wand des Wohngebäudes mit ihren Fensterlöchern.
Um den weiteren Zerfall der Ruine entgegenzutreten, entstand 1993 ein Förderkreis zur Rettung der Ruine.
Juni 2021
Alle Fotos © Traudi