Die Klosterruine gilt als Wahrzeichen des Albtals. Sie ist eine der bedeutendsten barocken Klosterbauten im Nordschwarzwald.
Um das Jahr 1180 stiftete Eberhard III. von Eberstein zusammen mit seiner Mutter Uta das Kloster Frauenalb. Sein Vater Berthold III stiftete schon etwa 30 Jahre zuvor das Zisterzienserkloster Herrenalb.
Das Benediktinerkloster „Frowen Albe“ blieb adligen Frauen vorbehalten, die oft schon im jugendlichen Alter hier untergebracht wurden.
Ein Brand im Jahr 1508 zerstörte den gotischen Klosterbau, es überstanden nur die Klosterkirche von 1406 und das Siechenhaus.
Nachdem während des Bauernkrieges 1525 das Kloster ausgeraubt wurde, kam der Wohlstand bald wieder zurück, da viele Besitzungen vorhanden waren.
Die Einkünfte bezog das Kloster 1553 nicht nur durch die Klostermühle, dem Gasthaus, der Ziegelhütte und den Webstuben der Laienschwestern, sondern auch die 38 Dörfer rechts und die 10 Dörfer links des Rheins.
1598 hob der evangelische Markgraf Ernst Friedrich von Baden-Durlach auf, im Zuge der sog. Oberbadischen Okkupation. Die letzte Stiftsfrau verließ 1605 Frauenalb.
Zwischen 1598 bis 1631 stand es unter protestantischer Herrschaft.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Abtei durch Benediktinerinnen des adligen Stifts Urspring wiederbelebt.
Das Konventsgebäude wich im Jahr 1696 einem dreistöckigen Neubau, der 1704 entstanden ist.
Zwischen 1727 und 1733 wurde unter der Äbtissin Maria Gertrud von Ichtratzheim – man nannte sie die „baulustige Barockfürstin“ – die doppeltürmige Klosterkirche aus Buntsandstein neu erbaut.
Zwischen 1803 und 1816 wurde der Klosterbau zuerst durch verschiedene Gewerbebetriebe genutzt, später diente es als Militärlazarett.
Nachdem der Klosterbau 1819 an Privat versteigert wurde, diente es danach verschiedenen Gewerben, z. B. Lackwaren- und Tuchfabrik, Spinnerei, Weberei, Färberei und Brauerei als Firmengelände.
Es folgten mehrere Brände zwischen 1811 und 1853, die die Klosteranlage zerstörten.
Ab 1910 wurden Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt, 1910 wurde die „Stiftung Frauenalb“ gegründet, die die Ruine erwarb.
Das Klostertor stammt aus dem 18. Jahrh.
Es zeigt am Pfosten das Wappen von Babo (links). Der Chemiker, Gerichtsmediziner und Universitätsprofessor Lambert Heinrich von Babo hatte 1870 die Abteigebäude erworben und wohnte zeitweise im Äbtissinnenhaus.
Rechts stand ehemals das Torwärterhaus, links das Amtshaus.
Das Nordportal der Klosterkirche bildet die Verbindung zwischen dem geschlossenen Klosterbereich und dem Klosterhof mit dem Abteigebäude.
Es zeigt das Wappen der Äbtissin von Ichtrazheim.
Im ansteigenden Gelände westlich der Kirche wurden 1740 drei Terrassen für den Abteigarten angelegt.
Er wird erschlossen durch Treppen und Rampen und von dem zweigeschossigen spätbarocken Äbtissinnenhaus auf der oberen Ebene bekrönt.
Vom Eingangstor bietet sich ein eindrucksvoller Blick hinauf. Man sieht die Madonnenfigur und das Wappen der Äbtissin Maria Gertrud von Ichtratzheim über dem Portal.
Alle Fotos © Traudi
Juli 2021