Die Burgruine befindet sich in 1040,8 m ü. NN Höhe auf einem zweigipfeligen, felsigen Höhenzug vor den Tannheimer Bergen.
Sie ist nicht nur eine der besterforschten Burgruinen Deutschlands, sondern auch eine der letzten großen Burgneubauten im mittelalterlichen Stil
Die Veste wurde ab 1418 durch Friedrich von Freyberg zu Eisenberg, den ältesten Sohn des gleichnamigen Herren der Burg Eisenberg, errichtet. Der Bau zog sich bis 1432 hin.
Auf diesen ersten Bauabschnitt gehen noch das Mauerwerk der Kernburg mit dem bergfriedähnlichen Hauptturm und große Mauerabschnitte der Vorburg zurück. Diese erste Burganlage bot das Bild einer etwa zweihundert Jahre älteren, hochmittelalterlichen Gipfelburg mit einem eindrucksvollen Bergfried und zwei Palassen.
Es folgte in den Jahren 1485 bis 1503 unter dem wohlhabenden Pfandherrn Georg Gossenbrot ein teurer Ausbau zu einem Zeitgemäßen Wehr- und Wohnbau.
Die Modernisierung der Befestigungsanlagen durch den Pfandherren zahlte sich bereits 1525 im Bauernkrieg aus.
Am Ende des Dreißigjährigen Krieges, im 1646, wurden die österreichischen Vorposten Hohenfreyberg und Eisenberg auf Befehl der Tiroler Landesregierung in Brand gesetzt, damit sie der Feind (Schweden und Franzosen) nicht als militärische Stützpunkte nutzen konnte. Allerdings änderten die Angreifer ihre Marschroute, die Aufgabe der Burgen war also sinnlos. Beide Anlagen sind seitdem unbewohnte Ruinen.
1995 begann eine aufwendige Sanierung der bis dahin nahezu ungehindert verfallenden Burganlage. Die Stiftung Alp Action ermöglichte unter dem Schirmherren Prinz Sadruddin Aga Khan den Beginn der Sicherungsarbeiten, die aus finanziellen Gründen erst 2006 beendet werden konnten. Ziel der Maßnahmen war eine denkmalgerechte Konservierung des Zustandes bei Sanierungsbeginn, auf Ergänzungen und größere archäologische Eingriffe wurde verzichtet. Die international beachtete Mustersanierung gilt als Vorbild für zahlreiche ähnliche denkmalpflegerische Projekte in ganz Europa.
Juni 2022
Alle Fotos © Traudi