Die Höhenburg gilt als die Stammburg des Freiadelsgeschlechtes der Gundelfingen. Dieses Geschlecht ist seit dem 12. Jahrhundert bekannt. Swigger IV. von Gundelfingen (etwa 1160–1228) ist als möglicher Erbauer der Burg zu nennen. Die Reste des Bergfrieds aus Buckelquadern stammen aus der Zeit des beginnenden 13. Jahrhunderts. Die Errichtung des hochwertigen Mauerwerks fällt hier mit der Blütephase des Adelsgeschlechtes zusammen. 1236 wird die Burg urkundlich zum ersten Mal genannt.
Beginnend mit der Gundelfingischen Erbteilung 1250 begann der Niedergang der Adelsfamilie. Nach 1293 wurde die Burg an die Habsburger verkauft. Von nun an hatte sie viele verschiedene Besitzer und wurde ebenso häufig verpfändet. Als Pfandgeber traten mehrfach auch Gundelfinger auf.
1389 wurde die Burg als Burgstall, d. h. als Ruine bezeichnet. Offenbar war sie im vorangegangenen Städtekrieg zwischen Eberhard dem Greiner und den Reichsstädten zerstört worden.
1774 ging Hohengundelfingen nach einer Zahlung von 5.000 Gulden ins Alleineigentum der Familie von Landsee über. Noch im gleichen Jahr erwarb Carl Joseph Reichsgraf von Palm (1749–1814) für 68.000 Gulden die Ruine samt Zubehör. 1783 wurde er in den Reichsfürstenstand erhoben; er und seine Nachkommen nannten sich nach ihrer reichsunmittelbaren Herrschaft auch „Palm-Gundelfingen“. 1805 ging die Reichsunmittelbarkeit verloren, und die Landeshoheit über Hohengundelfingen kam an die Krone von Württemberg. 1812 verkauften die Fürsten Palm den Besitz an den Freiherrn von Gumppenberg-Pöttmös.
1939 kaufte der Neu-Ulmer Fabrikant Hans Römer die Anlage. Er ließ umfassende Instandsetzungs- und Ergänzungsarbeiten durchführen. Die Arbeiten dauerten 17 Jahre.
(Quelle: Wikipedia)
Juli 2020
... und hierzu noch ein sehr interessanter Link:
... und hier gehts zur Burgruine Niedergundelfingen
Sage von den feindlichen Brüdern von Gundelfingen:
Auf der Burg Hohengundelfingen im schönen Lautertal lebte einst ein Ritter mit seinen beiden Söhnen Eberhard und Konrad.
Eberhard, der jüngere, war das Ebenbild des Vaters: rauh, habgierig und jähzornig. Deshalb schätzte ihn der Vater mehr als den friedfertigen Bruder und übergab ihm die Stammburg.
Für Konrad ließ er eine Burg auf einem Hügel in der Talaue bauen und nannte sie Niedergundelfingen.
Der Bau verursachte hohe Kosten, was Eberhard sehr ärgerte.
Zur Einweihung wurden viele Gäste geladen, Eberhard blieb jedoch zuhause.
Als nun der Vater spät in der Nacht von dem Gelage heimkam, machte der Sohn ihm heftige Vorwürfe. Ein böses Wort gab das andere und schließlich zogen die beiden das Schwert und gingen aufeinander los. Der Vater, müde vom Wein, konnte sich der wütenden Angriffe Eberhards nicht lange erwehren. Der indessen zögerte nicht, ihm den Todesstoß zu versetzen. Sein Zorn war auch dann noch so übermächtig, dass er den Leichnam packte und über die Mauerbrüstung hinunter ins Tal schleuderte.
Dort fand Konrad am anderen Tag seinen toten Vater. Als er von der Bluttat erfuhr, schwur er Rache. Von nun an glühte ein unversöhnlicher Hass in den Herzen der beiden Brüder.
Eines Tages verirrte sich Konrad im Wald, als er einem flüchtigen Wild nachjagte. Als er endlich einen Weg aus dem Dickicht fand, erblickte er auf einer Lichtung eine kleine Hütte. Er ritt näher und bemerkte im Garten bei den Blumen ein Mädchen. Das war so schön, wie er noch keines gesehen hatte. Der Ritter sprach es an und erfuhr, dass es schon viele Jahre zusammen mit seiner Mutter, einer Witwe, in dieser Einsamkeit lebte. Konrad wurde freundlich aufgenommen und bewirtet. Er fühlte sich wohl in der bescheidenen Hütte. Am meisten aber gefiel ihm, der Jungfer bei ihren Hantierungen zuzuschauen, denn alles, was sie tat, war voll Anmut und Liebreiz.
Bald ritt er fast täglich zu der fernen Waldhütte, um das Mädchen zu sehen und mit ihm zu sprechen. Seine Liebe zu dem schönen Bauernkind wurde so stark, dass er beschloss, es zur Frau zu nehmen. Die Mutter segnete das Paar und man legte den Tag der Hochzeit fest, die mit großem Glanz gefeiert werden sollte.
Eberhard indessen hat jeden Schritt seines Bruders durch Späher überwachen lassen und wusste, was Konrad zu jener Waldhütte trieb. Als er von der geplanten Hochzeitsfeier erfuhr, beschloss er mit seinem bösen Herzen, die Braut zu entführen. In einer stürmischen Herbstnacht zog er mit einem Haufen bewaffneter Knechte hinaus zu der Hütte, riss das erschrockene Mädchen mit Gewalt von der Seite seiner Mutter und wollte es nach Hohengundelfingen bringen. Konrad aber hatte Kunde von der Untat seines Bruders erhalten und brach mit einer Schar Reisiger eilends auf, den Räubern den Weg abzuschneiden.
Im stockfinsteren Wald trafen die beiden Haufen aufeinander. In dem erbitterten Kampf wurde die schöne junge Braut von einem verirrten Pfeil getroffen und tödlich verletzt. Die ganze Nacht hindurch suchte Konrad verzweifelt nach der Jungfer. Aber erst in der Morgendämmerung fanden seine Knechte die blutige Leiche des Mädchens. Als man sie dem Ritter brachte, wurde Konrad schier ohnmächtig vor Zorn und Schmerz. Da hörte er vom Berg ein teuflisches Hohngelächter. Er blickte hinauf und sah oben auf der Mauer von Hohengundelfingen seinen Bruder stehen. Schnell griff Konrad nach Pfeil und Bogen und legte auf den Mörder an. Im gleichen Augenblick schoss auch Eberhard seinen Pfeil ab – und beide trafen tödlich.
Von den beiden Burgen blieben Ruinen. Die Geister der zwei feindlichen Brüder aber sollen heute noch zwischen den alten Mauern umherirren, über den Tod hinaus erfüllt von glühendem Hass.