Am 12. September 2010 konnte ich in Kirchheim anlässlich des Tags des offenen Denkmals eindrucksvolle Festungsräume und Kasematten der Bastion in Sonderführungen besichtigen.
Herzog Ulrich von Württemberg ließ ab 1538 zur Verteidigung des Landes in Kirchheim eine von insgesamt sieben Festungen ausbauen. Das Kernland des Herzogtums sollte geschützt werden und so wurde Kirchheim zur Stadtfestung ausgebaut und das Schloss war die strategisch wichtige Eckbastion.
Herzog Christoph stellte das Schloss 1556 fertig.
Bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts wurde das Schloss von einem Burgvogt bewohnt.
Das einstige Renaissanceschloss wurde geschichtlich geprägt von herzoglichen Witwen, die zwischen 1628 und 1857 dort lebten. Jede der Herzogswitwen ließ das Schloss nach ihren Bedürfnissen und Geschmack umbauen.
Der Bankrotteur aus bestem Hause: Herzog Ludwig von Württemberg
König Friedrich von Württemberg schäumte: Sein eigener Bruder Ludwig saß im Gefängnis, weil er seine immensen Schulden nicht bezahlen konnte! Zähneknirschend löste der König den Bruder aus.
Ludwig wurde nach Kirchheim verbannt, seine Frau Henriette und die Kinder begleiteten ihn.
Bei einem Rundgang durch die originalen Räume des Kirchheimer Schlosses erfährt man von seiner unsteten Biographie. Nicht zuletzt wirft die Führung einen Blick auf die Kinder von Ludwig und Henriette von Württemberg, die in die besten Familien Europas verheiratetet werden konnten.
Henriette lebte nach dem Tod Ludwigs noch über 40 Jahre als Witwe im Schloss und engagierte sich aktiv für das Gemeinwohl der Stadt Kirchheim.
Nach ihrem Tod 1857 nutzte man das Kirchheimer Schloss als Lazarett und Schule, als Heimatmuseum und Lehrerseminar.
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17.09.2010