Als mächtiger Profanbau
erhebt sich inmitten des gleichnamigen Städtchens das Renaissanceschloss Neuenstein.
Es war ehemals eine mächtige Wasserburg, das aus dem
12. Jahrhundert stammt und um 1560 zu einer großen Renaissanceresidenz erweitert wurde.
Die Herren von Stein wurden um 1230 als die Burgherren genannt. Sie hatten ursprünglich ihren Sitz im Kochertal. Die Nachkommen nannten sich Neuenstein.
Um 1300 kam die Burg in den Besitz der Grafen von Hohenlohe. Die Familienangehörige der Herren von Neuenstein verteilten sich auf andere Burgen. Als der Bischof von Regensburg mit dem Kaiser in Streit geriet, wurden die Hohenloher mit der Vogtei über die Regensburger Güter in und um Öhringen betreut. Auf Burg Neuenstein nahmen sie ihren Wohnsitz.
Im 15. Jahrhundert wurde die Burg Neuenstein erweitert. Unter Graf Ludwig Casimir wurde sie im 16. Jahrhundert zum Schloss ausgebaut im Stil der Renaissance. Aus dieser Zeit stammt das besonders sehenswerte Torhaus mit seinen Flankentürmchen.
Das Schloss Neuenstein diente bis zum Tode des Grafen Wolfgang Julis 1698 als Residenz der Grafen von Hohenlohe-Neuenstein.
Nach der Verlegung der Residenz nach Öhringen stand es leer und verkam.
Nach Renovierungsmaßnahmen ab 1870 im Kaisersaal im Erdgeschoss des Schlosses wurde eine kostbare Antiquitätensammlung aus Schloss Kirchberg als Grundstock der heutigen Sammlungen dort aufgestellt und seit 1878 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Eine gründliche Restaurierung fand im Jahre 1906 unter Fürst Christian Kraft zu Hohenlohe statt. Mit dieser Aufgabe war der Burgenforscher und Baumeister Bodo Ebhardt betraut. Das Ergebnis war ein Renaissanceschloss von einer Pracht, die es vorher nie besaß. Seit 1946 wurde es zu einem kulturellen Zentrum ausgebaut.
Das Museum beinhaltet eine reichhaltige Sammlungen von Waffen, Bildern, Möbeln und anderen Kunstschätzen vergangener Epochen, die einen sehenswerten Überblick über Kunst und Geschichte des Raumes Hohenlohe-Franken geben. Außerdem beherbergt das Schloss eine der größten Küchen Europas.
Schade, dass ich das Museum nicht besuchen konnte, weil es nicht geöffnet war (Museen sind ja bekanntlich montags geschlossen).
06.10.2010
alle Fotos © Traudi