Das Schloss Waldenburg liegt auf der äußeren Spitze eines 504 Meter hohen Bergsporns im gleichnamigen Ort.
Die erste Burg wurde erstmals im Jahr 1253 genannt. Vermutlich war der Erbauer Gottfried von Hohenlohe.
1529 wurde die Burg unter Graf Georg I. von Hohenlohe erweitert und 1557 im Auftrag von Graf Eberhard I. in ein Renaissanceschloss umgebaut.
Bei der Umgestaltung konnte der alte Bergfried wegen seiner dicken Mauern nicht abgebrochen werden. Daher wurde er in die Schlossanlage integriert und erhielt einen Aufbau mit umlaufendem Balkon und Steingeländer. Die steinernen lanzenbewaffneten Knaben an den Ecken trugen ihm den Namen "Männlesturm" ein.
Als die Linie Hohenlohe-Waldenburg 1679 ausstarb, verfiel die Anlage. Nachdem die katholische Linie Hohenlohe-Schillingsfürst das Schloss 1728 übernommen hatte, ließ sie ab 1732 den West- und Südflügel wieder aufbauen. 1791 errichtete sie die Schlosskirche.
Den Dreißigjährigen Krieg und Pfälzischen Erbfolgekrieg überstand die Anlage und das Städtchen relativ gut. Aber das große Unglück kam im April 1945. Die amerikanische Truppen näherten sich und erkannten die strategische gute Lage des Ortes. Deutsche Pioniere sprengten die Zufahrtsstraße zum Schloss und so entbrannte eine heiße Schlacht um diesen kleinen Ort. Das harmlose Örtchen gehört zu den im II. Weltkrieg schlimmsten zerstörten Ortschaften Württembergs. Das Schloss brannte vollständig aus.
Beim Wiederaufbau bemühte man sich, die äußere Gestaltung zu erhalten, musste jedoch im Inneren vieles verändern. Ein vergessener 65 Meter tiefer Brunnen aus dem 15. Jahrhundert wurde wieder entdeckt.
Seit 1972 befindet sich im Schloss Waldenburg ein Siegelmuseum, das von Fürst Karl zu Hohenlohe-Waldenburg, dem Gründervater der Siegelkunde (Sphagistik), eingerichtet wurde.
In einer eigenen Abteilung sind Kaiser- und Königssiegel zu sehen, darunter Gemmensiegel der Karolinger, Porträt- und Thronsiegel der Salier und Hohenstaufer, kaiserliche Hofgerichtssiegel, beidseitig ausgearbeitete Münzsiegel, aber auch Siegel der Würdenträger des Reiches, der Geistlichkeit und der geistlichen Ritterorden.
06.10.2010
alle Fotos © Traudi