Schon von weitem ist der hoch aufragende Turm der staufer'schen Burgruine aus dem 13. Jahrhundert zu sehen.
Erworben wurde die Burg 1616 von Benjamin Buwinghausen von Wallmerode.
Durch den herzoglichen Baumeister Heinrich Schickhardt wurde sie bis 1630 zum Spätrennaissance-Schlößchen umgebaut.
Im Jahre 1692 wurde die Burg vom französischen General Mélac im französisch-pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört und ist seither als Ruine erhalten.
Es ist heute selbstverständlich, dass Wasser hoher Qualität praktisch unbegrenzt zur Verfügung steht. Dies war keineswegs immer so. Über lange Zeiträume gehörte – besonders in wasserarmen Regionen wie der Schwäbischen Alb oder in den Höhenorten des Schwarzwalds – ein mehr oder minder ausgeprägter Wassermangel zum Alltag, so auch in Zavelstein.
Man behalf sich mit Schöpfbrunnen und Zisternen. Damit waren jedoch schwerwiegende Probleme verbunden: Bei begrenzter Wasserkapazität fielen häufig Brunnen nach anhaltendem Regenmangel trocken, und um die Wasserhygiene war es schlecht bestellt.
Die enorm große Kindersterblichkeit bis weit in die Neuzeit hinein und die allenfalls auf 30 Jahre beschränkte durchschnittliche Lebenserwartung der mittelalterlichen Menschen ist zu einem erheblichen Teil auf Erkrankungen zurückzuführen, die durch unhygienisches Wasser übertragen wurden. Anrührende Grabepitaphe in der Zavelsteiner Kirche legen ein beredtes Zeugnis der hohen Kindersterblichkeit ab.
1624 sorgte der damalige Burgherr Benjamin Buwinghausen von Wallmerode für die Versorgung von Burg und Stadt Zavelstein mit frischem Quellwasser, das heute noch 15 Zavelsteiner Brunnen speist.
Quelle (teilweise)
Freiherr Benjamin Buwinghausen von Wallmerode, der seit 1616 Inhaber des Ritterguts Zavelstein mit Burg, Städtle und 12 Ortschaften war, sorgte 1624 für eine entscheidende Verbesserung der Wasserversorgung:
Er erwarb im etwa 1,5 km entfernten Rötenbach „auf ewige Zeiten“ eine Gruppe von Quellen, deren Wasser über eine Teuchelleitung (durchbohrte Nadelholzstämme) nach Zavelstein geleitet wurde.
Im Burghof gab es einen Ziehbrunnen, von dem jedoch keine sichtbaren Reste mehr erhalten sind.
Der jetzige Brunnen wurde 1932 hergestellt. Das Wasser wird über die historische Teuchelleitung von 1624 zugeführt.
September 2016