Das Schloss Malberg ist ein barockes Schloss in der Ortsgemeinde Malberg im rheinland-pfälzischen Eifelkreis Bitburg-Prüm. Die Schlossanlage liegt oberhalb des Ortes auf der langgestreckten Landzunge eines Talkessels an der großen Kyllschleife in der Kyllburger Waldeifel.
Auch wenn die heutigen Gebäude aus späteren Jahrhunderten stammen, wird „Maleberhc“ schon 893 erwähnt.
Aus dem Jahre 1008 stammt die erste Burganlage, die aber 1204 auf kaiserlichen Befehl zerstört wurde.
In späterer Zeit gab es zwei Burgen, die im Besitz unterschiedlicher Familien waren. Auch diese sind heute verschwunden.
1588 erwarb Joachim von Manderscheid-Schleiden die Herrschaft Malberg, und in der nächsten Bauphase errichteten 1591-1597 die Grafen von Manderscheid den sogenannten Altbau.
Schließlich entstand der barocke Bau des Neuen Schlosses in den Jahren 1708-1715.
Die Anlage verdankt ihr heutiges Aussehen dem Kölner Weihbischof und Generalvikar Johann Werner von Veyder, der Anfang des 18. Jahrhunderts einen schlichten Renaissance-Vorgängerbau umgestalten und um diverse Bauten im Stil des Barocks ergänzen ließ. Durch Heirat der Erbtochter Ernestine von Veyder kam das Schloss in bürgerlichen Besitz.
Ab 1989 war die Verbandsgemeinde Kyllburg Eigentümerin. Sie ließ die Anlage zusammen mit dem 1996 gegründeten Förderverein Schloss Malberg e.V. ab 1990 Stück für Stück und mit Hilfe von Fördergeldern in Millionenhöhe sichern, instandsetzen und restaurieren.
Heutige Eigentümerin ist die Verbandsgemeinde Bitburger Land, in der die Verbandsgemeinde Kyllburg Mitte 2014 aufging.
Die Terrasse und der „runde“ Garten, von dem aus man eine herrliche Aussicht auf das Kylltal genießt, hat zwei zierliche Barockpavillons sowie eine monumentale Freitreppe von konkav-konvex-konkavem Schwung aufzuweisen.
Als „wertvollsten Kunstbesitz des Schlosses" bezeichnet man die zehn Gartenfiguren, die um die Mitte des 18. Jahrhunderts vom genialen Rokokobildhauer Adam Ferdinand Tietz (1708 – 1777) geschaffen wurden.
Auf der Balustrade wurden mittlerweile Kopien der Figuren aufgestellt. Die Figuren zeigen von links nach rechts: Bacchus, den Gott des Herbstes und des Weines, Apoll, den Gott des Lichtes, der Künste und der Musik, Diana, die Göttin der Jagd, Flora, die Göttin des Frühlings, Ceres, die Göttin des Sommers und Saturn, der Gott des Winters.
Das Torhaus aus dem Jahre 1710 ist ein einfaches barockes Gebäude ohne jede Verteidigungseinrichtungen.
Besonders ins Auge fällt vor allem die unheilabwehrende Fratze auf dem Schlussstein.
Hinter dem Tor führt ein etwa 40 m langer Weg zwischen Gärten auf den schlichten zweiten Tor zu.
Der "Eiserne Garten"
Ein schöner französischer Garten, der „Eiserne Garten“ (1713/14), liegt gleich hinter dem äußeren Tor, gegenüber dem Brauhaus aus dem Jahre 1714.
Seine Grundeinteilung mit dem Brunnen in der Wegkreuzung ist seit dem 18. Jahrhundert bis heute unverändert geblieben.
Ursprünglich erfüllte der „Eiserne Garten“ von Schloss Malberg zwei Zwecke. Zum einen diente er als Erholungsgarten, der zum Lustwandeln einlud, zum anderen wurde er auch als Nutzgarten bewirtschaftet. Hier wurden Gemüse, Heilpflanzen gezogen.
Der "Runde Garten"
Er wurde um 1730 gebaut und befindet sich auf der Südostseite der Schlossanlage.
Der Brunnen in der Mitte des halbkreisförmigen Gartens befand sich früher im Speisezimmer und war am Fensterpfeiler angebracht.
Im Jahre 1777 ließ man ihn in den Garten versetzten und setzte ihm den Brunnenstock und die Schale auf.
Das auf der Rückseite eingemeißelte Veydersche Wappen und die Jahreszahl zeugen noch heute von dieser Umsetzaktion.
Von hier hat man eine schöne Aussicht hinunter zum Kylltal.
September 2025