
Der Schöne Brunnen –
ein gotisches Juwel.
Der seit 1370 von Kaiser Karl IV. gewünschte Brunnen wurde erst im letzten Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts fertiggestellt.
Ende des 16. Jahrhunderts wurde das auch heute noch vorhandene Kunstgitter angebracht.
Anfang des 17. Jahrhunderts tauchte zum ersten Mal der „goldene“ Messingwunschring auf.
Lange Zeiten des Verfalls folgten, verursacht durch die Finanznot der späten Reichsstadt, wie durch Interessenlosigkeit der frühneuzeitlichen Jahrhunderte an der baulichen und künstlerischen
Hinterlassenschaft des Mittelalters.

Herzstück des Schönen Brunnens sind die 40 Steinfiguren, die das Geschichtswissen und den geistigen Erfahrungsraum von der Antike bis zum 14. Jahrhundert repräsentieren. In vier Figurenreihen sind die Philosophie sowie die sieben Freien Künste, die vier Evangelisten mit Vertretern der Geistlichkeit, die zur Kaiserwahl berechtigten sieben Kurfürsten gemeinsam mit neun Helden der Weltgeschichte und abschließend Moses mit sieben Propheten von unten nach oben angeordnet.
Bei den Figuren aus den Jahren von 1902 bis 1903 handelt es sich um Nachbildungen von verwitterten
Originalen aus dem späten 14. Jahrhundert.
Eine Legende besagt, dass wer einmal am goldenen Ring des Schönen Brunnens dreht, drei Wünsche erfüllt bekommt, wer dreimal dreht, kann sich über viele Kinder freuen.

Der Gänsemännchen-Brunnen
Es gibt eine Legende, in der ein Bauer seine Gänse auf dem Markt bringen möchte, um sie zu verkaufen. Der Legende nach schnatterten sie so laut, dass sie der mitleidige Bauer wieder mit nach Hause nahm.
Die Figurengruppe auf dem Gänsemännchen-Brunnen ging in die Geschichte ein.
Im 19. Jahrhundert war sogar der bayerische Märchenkönig Ludwig II. so begeisteret, dass er sich eine Kopie in seinem Schloss Hohenschwangau aufstellen ließ.
Auch Goethe ließ sich einen Abdruck des „Nürnberger Entenmanns“ anfertigen.
Auch die Weimarer und Luzerner Bürger folgten seinem Vorbild und stellten eine Kopie des Brunnens in ihren Städten auf.

Der Tugendbrunnen
stand ursprünglich auf dem Friedhof, der an der Stelle des heutigen Lorenzer Platzes lag. Er versorgte die Bürger der Lorenzer Altstadt mit Wasser.
Er verkörpert göttliche Tugenden sowie die Kardinaltugenden des Plato.
Symbolisiert wird der Glaube durch Kreuz und Kelch, die Liebe durch zwei Kinder, die Hoffnung durch einen Anker, die Tapferkeit durch einen Löwen, die Mäßigung durch einen Krug und die Geduld durch ein Lamm.
Darüber halten sechs Putten die beiden Wappen der Stadt Nürnberg.
Die siebte Tugend, Justitia, steht mit verbundenen Augen, Schwert und Waage in der Hand, sowie einem Kranich als Symbol der Wachsamkeit zu Füßen, auf der obersten Ebene.

Der Narrenschiffbrunnen
ist eine trocken aufgestellte Brunnenplastik.
Die Skulptur entstand 1984-1987.
Die 3,60 m hohe Bronzeskulptur zeigt ein Schiffchen als Metapher für die vom Untergang bedrohte Welt. Die expressiv plastisch durchgeformten und wie in Bewegung begriffenen Figuren zeigen etwa die Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradies, Adam und seinen Mördersohn Kain als Kind, die Allegorie der Gewalt und andere Szenen aus dem Buch Brants. Die beiden umlaufenden Spruchbänder am Brunnen stellen als Appell gegen Umweltzerstörung, Krieg und Gewalt einen Bezug zur Gegenwart her.

Das Nassauer Haus steht gegenüber der Lorenzkirche.
Mit dem einzigen in Nürnberg erhaltenen Wohnturm ist es eines der wenigen Beispiele romanischer Architektur.
Es ist ein Beispiel für ein wehrfähiges mittelalterliches Turmhaus, wie es sich wohl mehrfach in der Stadt im 12. Jahrhundert als Stadtsitz von Ministerialen fand.
Es wurde im 15. Jahrhundert erhöht, da der Platz davor aufgeschüttet wurde, und im gotischen Stil umgebaut.

Das Alte Rathaus
hätte viel zu erzählen.
Sieben Jahrhunderte lang war es immer wieder Schauplatz der Nürnberger, aber auch der deutschen Geschichte und zugleich Zeuge tragischer menschlicher Schicksale. Während oben im historischen Rathaussaal Kaiser und Könige festliche Empfänge abhielten, warteten tief unten in den Lochgefängnissen die Untersuchungsgefangenen auf ihre Gerichtsverhandlung oder die Vollstreckung ihres Urteils.

Das größte Nürnberger Ensemble alter Handwerkerhäuser befindet sich in der Weißgerberstraße.
Diese überwiegend mit Fachwerk versehenen historischen Bürgerhäuser zeugen vom Wohlstand, den das Lederhandwerk mit sich brachte. Hier haben mehr als zwanzig Häuser den 2. Weltkrieg unbeschadet überstanden.
Glücklicherweise fehlen jedoch heute die beißenden Gerüche, die untrennbar mit der Lederherstellung verbunden waren. Die Weißgerber verarbeiteten Tierhäute von Kälbern, Schafen oder Ziegen mit Hilfe von Alaun und Salz zu feinem, hellem Leder, das an der naheliegenden Stadtmauer getrocknet wurde.
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Morgentau (Samstag, 31 Mai 2025 12:23)
Als meine Eltern und mein Mann noch lebten, sind wir ja öfter nach Chemnitz gefahren. In Nürnberg haben wir dann meistens Halt gemacht. Das letzte Mal liegt nun schon sehr lang zurück. So musste ich grad denken, dass man manchmal an einem Ort zum letzten Mal ist, ohne es zu wissen ...
Liebe Grüße
Andrea