
Der Marktplatz mit seinem beherrschenden Rathaus ist wohl neben der Neckarfront das begehrteste Fotomotiv in Tübingen.
Das Rathaus, wurde im Jahr 1435 dreistockig gebaut.
Im Jahr 1508 wurde es um ein weiteres Stockwerk erweitert.
Die kunstvoll geschaffene astronomische Uhr von Johannes Stöffler wurde an diesem vierten Stockwerk angebracht. Diese Aufstockung fällt noch in die Regierungszeit von Graf Eberhard im Bart (1445-1496).
1877 erhielt die Hauptfassade zum 400-jährigen Jubiläum der Universität ihr malerisches Aussehen.

Zu den Malereien an der Fassade:
Im ersten Stock, wo sich die Kanzel befindet, von der aus sich früher die Herzöge huldigen ließen, dominieren die drei antiken Göttinnen Justitia, Demeter und Athene zwischen den Fenstern. Dies weist auf die Bedeutung von Gerechtigkeit, Ackerbau und Wissenschaft für die Stadt hin.
Im zweiten Stockwerk sind unter den Fenstern sechs bedeutende Figuren aus verschiedenen Jahrhunderten abgebildet, die einen besonderen Bezug zur Tübinger Geschichte haben:
Konrad Breuning (Vogt von Tübingen), Johannes Osiander (evangelischer Theologe, Diplomat), Jakob Heinrich Dann (Bürgermeister, Verfechter landständischer Rechte), Johann Ludwig Huber (Oberamtmann, Kämpfer für bürgerliche Freiheiten), Johann Friedrich von Cotta (Verleger, Buchhändler, Politiker) und Ludwig Uhland (Dichter und Literaturwissenschaftler).
Graf Eberhard im Bart (1445-1496) grüßt vom dritten Stock aus. Während er sich links auf das Schwert stützt, hält er rechts die Gründungsurkunde der Universität.
Im Zwerchgiebel neben der Uhr sind zwei Wappen angebracht:
Das linke Wappen ist ein württembergisches Wappen, das rechte stellt das Tübinger Stadtwappen dar.

An der Südost-Ecke des Rathauses ist die Figur einer Bacchantin dar, eine Anhängerin des Weingottes Bacchus.
Sie wurde um 1600 geschnitzt und ist damit der älteste Fassadenschmuck des Rathauses.
Als Konsole dient eine Weintraube; ein Blattgebinde schlingt sich zweimal um den Körper und bildet oben einen um die Stirn gelegten Kranz.

Der Neptunbrunnen
verleiht dem Marktplatz.
einen besonderen Akzent.
Er geht auf einen steinernen Brunnen zurück, den der württembergische Baumeister Heinrich Schickhardt nach Bologneser Vorbild zu Beginn des 17. Jahrhunderts entworfen hatte.
Nun verlassen wir den Marktplatz und gehen gemütlich durch die engen Gässchen zwischen den Fachwerkhäusern. Denn da gibt es noch vieles zu entdecken.
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Elke (Mainzauber) (Samstag, 17 Juni 2023 17:05)
Tübingen ist schon schön. Ob sie beim nächsten Rathaus irgendwann Boris Palmer verewigen werden ;-) ?
Liebe Grüße - Elke
Brigitte (Samstag, 17 Juni 2023 19:36)
Liebe Traudi, herzlichen Wochenendgruß.
Das ist ja ein imposanter Brunnen.
Früher hat man sich noch sehr viel Mühe bei der Fassadengestaltung gemacht. Du zeigst schöne Stellen dieser Stadt und der Radfahrer gefällt mir auch.
Alles Gute, tschüssi Brigitte.
Brigitte H. (Samstag, 17 Juni 2023 22:24)
Liebe Traudi,
Tübingen ist immer schön anzuschauen. Das Rathaus hast Du wunderbar fotografiert.
Liebe Grüße Brigitte
Harald (Montag, 19 Juni 2023 17:33)
Liebe Traudi,
danke für's Mitnehmen. Tübingen ist ein schönes Städtchen mit eigenem Flair. Man könnte den ganzen Tag Fotografieren und immer wieder Neues entdecken.
Liebe Grüße
Harald
Fraukografie (Dienstag, 20 Juni 2023 10:20)
Bei dir lernt man immer wieder dazu, liebe Traudi. :-)
Kein Wunder, dass das Rathaus zu den begehrtesten Motiven in Tübingen gehört. Es ist wunderschön *schwärm*.
LG Frauke