
Im Wald zwischen Hardheim und Dornberg liegt inmitten hoher Buchen- und Ahornbäumen die Kappel-Ruine. Sie wurde zu Anfang des 15. Jahrhunderts von den Herren zu Hardheim gestiftet und hieß ursprünglich "Kapelle zu unserer Lieben Frau im Walde", später „Katharinenkapelle im Tal“.
In der Kapelle fanden Samstagsmessen für die Dornberger statt, die ein Hardheimer Pfarrer bis 1557 abhielt, bis ein Priestermangel dazu führte, dass ein Höpfinger Pfarrer dieses Amt übernahm. Während der Reformation verbreitete der Höpfinger Pfarrer, welcher protestantisch war, hier auch die Lehre Luthers. Während der Gegenreformation wurde die Kapelle zum Ziel von Wallfahrern.
In der Nähe der Kapelle lag eine Einsiedelei. Es lebte dort der Eremit Georg Käch, vom Dritten Orden des hl. Franziskus. Er hatte in der Nähe der Kapelle eine Wohnung gebaut. Das „Bruderamt“ bestand in der Betreuung der Kapelle. Für diese Tätigkeiten wurde der Einsiedler von den Junkern von Hardheim in den Dienst genommen.
1768 ließ man den Eremiten entfernen.
Am 1. Januar 1791 erteilte der Bischof von Würzburg, Franz Ludwig von Erthal, die Erlaubnis, die Kapelle zu „demolieren“. Das Dach wurde abgetragen, um so das Bauwerk dem Verfall preiszugegeben. Die mehr als mannshohen Außenmauern sind verblieben.
Seit den 1960er Jahren finden dort wieder Marienverehrung und gelegentliche Gottesdienste statt.

Der Brunnen der ehemaligen Einsiedelei wurde 1986 freigelegt.
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Kelly (Samstag, 05 April 2025 08:12)
Es gibt immer und überall vieles zu entdecken, fein sind dann deine Informationen dazu.
So ein Waldgottesdienst hat gewiss besonderen Reiz...
LG Kelly
Frau Mayer (Samstag, 05 April 2025 15:36)
Servus Traudi, es ist immer sehr interessant was uns alte Gebäude/Ruinen alles erzählen können.
Danke fürs zeigen und informieren.
LG und ein schönes Wochenende wünsche ich dir aus Wien
Melody Jacob (Dienstag, 08 April 2025 09:54)
Thank you for sharing this quiet and reflective piece of history. The story of the Kappel ruins, with its layers of faith, change, and endurance, speaks to the enduring spirit of place. It’s heartening to know that even after centuries, people still gather there in reverence. I shared a new post; you are invited to read.
Elke (Mittwoch, 09 April 2025 21:55)
Liebe Traudi,
diese Kapelle hätte bestimmt viel zu erzählen. Im Moment kann ich die Fotos nicht vergrößern, die Slideshow funktioniert nicht. Ich will das morgen noch einmal probieren, denn ich würde mir die Bilder wirklich gerne in groß anschauen.
Herzliche Grüße – Elke
Fraukografie (Donnerstag, 10 April 2025 11:46)
Huhu liebe Traudi,
ich finde es toll, dass diese heilige Stätte noch gewürdigt wird und es einen kleinen geschmückten Altar gibt und die Möglichkeit, dort einzukehren, sich zu setzen und inne zu halten.
LG Frauke