Das Wasserschloss wurde im 14. Jahrhundert durch die Herren von Sachsenheim erbaut.
Große Teile der heutigen Anlage wurden 1544 nach einem Brand im Jahr 1542 unter Einbezug alter Gebäudeteile von Reinhard von Sachsenheim errichtet mit einem quadratischen Innenhof und außen einem ehemaligen Wassergraben. Dies wird über dem Rundbogeneingang mit dem alten und neuen Sachsenheimer Wappen mit der Zahl 1544 dokumentiert.
Für den Brand von 1542 soll nach alter Sage das im Sachsenheimer Schloss ansässige Klopferle verantwortlich sein. Dieses sitzt als gotisches Steinmännlein an der Brücke.
1823 brannte der Südflügel ab.
1828 verkaufte Württemberg das Schloss an den General von Misani, der es 1846 an den Freiherrn von Röder weiterverkaufte.
Nach mehreren Besitzerwechseln gelangte das Schloss 1938 in den Besitz des Reichsbunds für Leibesübungen. In der Endphase des Zweiten Weltkriegs nutzte die französische Armee das Schloss als Kasino, Stabsquartier und Gefängnis. Seit 1952 wird das Schloss als Rathaus genutzt.
Bis heute trennt ein breiter Graben die Burg von der Ortschaft.
Der besondere Charme der Anlage stellt das Fachwerk im obersten Stockwerk dar.
Oktober 2024
Wie schon oben im Text erwähnt, hatte das Schloss auch einen eigenen Schlossgeist namens „Klopferle“.
Man erzählt, dass im 16. Jahrhundert im Schloss der Herren von Sachsenheim ein unsichtbarer Geist mit Vogelstimme auftauchte. Er sagte, dass er ein vom Himmel verstoßener Engel sei.
Auch erzählte er, dass er ins Schloss gekommen sei, als ein Reiter dicht an seinem Moor vorbeiritt, so dass er sich auf sein Pferd schwingen konnte.
Der Geist wurde ein guter Diener und Unterhalter. Egal, um was man ihn bat, er besorgte es sofort. Wenn man ihm allerdings etwas befahl, wurde er ausfallend und böse. Auch unterhielt er sich mit den Schlossbewohnern und betete sogar mit ihnen.
Sichtbar wurde das Klopferle aber nie.
Irgendwann wurde der Burgherr aber neugierig und verlangte vom Klopferle, dass er sich zeigen solle. Er wurde jedoch gewarnt mit den Worten, dass sein Aussehen so grauenvoll sei, dass der Herr es nicht ertragen würde. Nach erneutem Betteln des Schlossherrn machte das Klopferle seinen Arm sichtbar. Es war eine grässliche Klaue mit Dornen und Stacheln, schwarz wie die Nacht und rot wie Blut.
Dieser Anblick erschreckte den Schlossherrn so sehr, dass er seinen Freunden davon erzählte. Er wurde nun von den Freunden bedrängt, den Geist zu vertreiben. Daraufhin prophezeite das Klopferle dem Burgherrn das Ende der Familie.
Kurze Zeit später brannte das gesamte Schloss ab und riss die Familie mit in den Tod.
(Der Name Klopferle kommt wahrscheinlich daher, dass sich der Geist an hohen Festtagen des Burgherrn von Sachsenheim dadurch bei den Gästen bemerkbar machte, dass er laut im ganzen Haus klopfte.)